Lemgo feiert Sieg in Göppingen - Eisenach verliert

Leipzig (dpa) - Die unerwarteten Siege sind meist die schönsten. „Das ist für mich eine Sensation. Wir haben mit dieser jungen Mannschaft ein gestandenes Bundesliga-Team bezwungen“, sagte Handball-Trainer Nils Pfannenschmidt nach dem 33:32 (18:20) seines TBV Lemgo bei Frisch Auf Göppingen.

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Mit dem zehnten Saisonsieg festigten die Ostwestfalen ihren Platz im Tabellenmittelfeld. Die Schwaben hingegen verpassten zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib.

Dementsprechend bedient war FA-Coach Aleksandar Knezevic. „Die Abwehr hat nicht gepasst. Es ist nicht leicht, der Mannschaft in dieser Situation den Kopf frei zu machen“, bilanzierte Knezevic ernüchtert. Lemgo agierte in der zweiten Halbzeit in der Abwehr offensiver und stellte die Hausherren vor Probleme. Zudem war Knezevic mit der eigenen Defensiv- und Torhüterleistung unzufrieden. Lemgo schien beim 32:29 auf der Siegerstraße. Doch die Hausherren kämpften sich auf 32:33 heran, verpassten aber trotz Überzahl mit zwei Fehlversuchen den möglichen Ausgleich.

Etwas unerwartet war auch der 28:26 (15:11)-Erfolg des abgeschlagenen Liga-Schlusslichts TV Emsdetten beim ThSV Eisenach. Wenngleich der Erfolg den Abstieg des TV wohl nicht mehr verhindern kann. „Wir wollten nicht so schlecht wie Hildesheim vor zwei Jahren die Liga abschließen. Das haben wir geschafft. Jetzt können wir Spaß beim Handballspielen haben und mal sehen, wo wir am Ende landen“, sagte TV-Keeper Nils Babin. Emsdetten hat nun sieben Pluspunkte, Hildesheim hatte nach dem Ende der Saison 2011/2012 vier Zähler zu Buche stehen.

Dabei hatte der Aufsteiger aus Thüringen die zwei Heimzähler im Kampf um den Klassenverbleib schon fest eingeplant. „Heute war alles eine Katastrophe. Vor allem in der Abwehr kann man in der Liga nicht so spielen. Wir haben zwei wichtige Punkte verloren. Wir müssen alles besser machen“, bilanzierte der Eisenacher Bjarki Elisson und übte deutliche Selbstkritik. Sein Teamkollege Rene Villadsen blickte schon voraus: „Jetzt müssen wir nächste Woche in Lübbecke gewinnen.“

MT Melsungen festigte derweil den sechsten Tabellenplatz. Das Team von Trainer Michael Roth gewann gegen Aufsteiger Bergischer HC mit 34:29 (18:14) und hat nach 23 Spieltagen 28:18 Punkte. Vor 2636 Zuschauern warf Nationalspieler Michael Allendorf acht Tore für die Hessen. Der Bergische HC, der durch seine neunten Niederlage in Serie auf den 15. Platz abrutschte, hatte im achtfachen Torschützen Alexander Oelze seinen besten Spieler. „Das Spiel ist so verlaufen, wie wir uns das vorgenommen haben. Von daher können wir zufrieden sein und zuversichtlich die kommenden Spiele angehen. Man sieht, dass wir immer besser zusammen arbeiten“, sagte Johannes Sellin.

Die SG Flensburg-Handewitt beendete unterdessen die Gruppenphase der Champions League mit einem 28:23 (15:9)-Erfolg beim slowenischen Meister Gorenje Velenje. SG-Coach Ljubomir Vranjes hatte auf den Einsatz von Rückraumspieler Holger Glandorf verzichtet. Auf den Außenpositionen agierten Hampus Wanne für Anders Eggert sowie Radivojevic für Lasse Svan Hansen. Trotz dieser Umstellungen fanden die Flensburger schnell ins Spiel und lagen nach einer Viertelstunde mit 9:4 in Führung. Nach der Pause gestalteten die Gastgeber das Spiel offener und kamen auf 22:24 (55.) heran. Am verdienten Sieg der Norddeutschen änderte das aber nichts mehr.