Liga findet Heuberger-Vorschläge „super“
Leipzig (dpa) - Neuauflage einer Dauerforderung: Zum Ausklang des Länderspiel-Jahres hat Bundestrainer Martin Heuberger einmal mehr die Entlastung der Handball-Nationalspieler gefordert.
Im Vorfeld der ersten beiden Qualifikationsspiele für die EM 2014 in Dänemark nahm der Schutterwälder die Ideen seines Vorgängers Heiner Brand auf: Verkleinerung der Bundesliga und Reduzierung der Champions-League-Teilnehmer. Heubergers Wunsch nach weniger Länderspielen ist aber neu auf der Bundestrainer-Agenda.
„Ich finde Martin Heubergers Vorschläge super, weil sie ausgewogen sind und zeigen, dass alle in einem Boot sitzen“, sagte Holger Kaiser, Geschäftsführer des Ligaverbandes HBL, der Nachrichtenagentur dpa. „Das ist ein Denkanstoß in die richtige Richtung: Alle müssen sich an einen Tisch setzen und verzichten.“
„Die Bundesliga von 18 auf 16 Mannschaften zu verkleinern, halte ich für eine Möglichkeit - auch angesichts des Leistungsgefälles. Außerdem wurde die Champions League in den vergangenen Jahren aufgebläht“, hatte Heuberger der Tageszeitung „Mannheimer Morgen“ gesagt.
In Mannheim müssen sich die deutschen Handballer auf dem Weg zur EM beweisen. Am 1. November bestreitet die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in der SAP-Arena gegen Montenegro ihr erstes Qualifikationsspiel in der Gruppe 2. Drei Tage darauf folgt in Rishon Le Zion gegen Israel die zweite Partie. „Für uns sind diese beiden Spiele richtungweisend. Wir möchten beide Partien gewinnen, um auch weiteres Selbstbewusstsein für die dann anstehende Weltmeisterschaft aufzubauen“, sagte Heuberger und schärfte den Blick für die WM vom 11. bis 27. Januar in Spanien.
Die EM in Dänemark findet vom 12. bis 26. Januar 2014 statt. Für das Turnier qualifizieren sich die ersten beiden Teams der sieben Gruppen sowie der beste Gruppendritte. Insgesamt stehen bis zum Frühjahr sechs Ausscheidungsspiele an. Dritter Gruppengegner ist Tschechien.
„Die EM-Qualifikation ist umfangreicher als früher. Das muss so nicht sein. Und wir brauchen auch keine Europameisterschaft, wenn im gleichen Jahr Olympische Spiele stattfinden“, sagte Heuberger, der sich damit den Forderungen der Bundesliga-Clubs anschloss. Eine Reduzierung der Clubs in der „stärksten Liga der Welt“ hatten sowohl die Vereine als auch der Ligaverband HBL stets abgelehnt.
„Ich glaube nicht, dass es zwei Clubs gibt, die sagen, wir gehen freiwillig in die zweite Liga“, sagte Geschäftsführer Kaiser. Zudem gab er den finanziellen Aspekt zu bedenken: „Die Clubs, die nicht europäisch spielen, müssen auch ihren Etat decken. Bei 15 Heimspielen fehlen die Einnahmen von zwei Spielen.“