Löwen in K.o.-Runde - Barcelona kündigt Protest an
Mannheim (dpa) - Die Handballer der Rhein-Neckar Löwen haben sich vorzeitig für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert. Dem Tabellenvierten der Bundesliga reichte dazu ein 38:38 (22:17) gegen den Vorjahres-Finalisten FC Barcelona.
Damit stehen die Löwen bereits zwei Spieltage vor dem Ende der Vorrunde als eine der besten vier Mannschaften der Gruppe A fest. Barcelonas Trainer Xavi Pascual kündigte nach der Partie allerdings einen Protest gegen die Wertung an. Seine Mannschaft hatte mit ihrer letzten Aktion noch ein Tor erzielt, das die Schiedsrichter nicht anerkannten. Ihrer Auffassung nach war die Spielzeit bereits abgelaufen. „Wir werden bei der EHF Einspruch erheben, weil das für diesen großartigen Sport nicht fair war“, sagte Pascual.
Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson sieht das nach eigenen Angaben „ganz gelassen. Die Uhr war abgelaufen, bevor der Ball drin war. Da wird nichts mehr zu machen sein“, meinte er. „Das war ein tolles Handball-Spiel. Diesen Nachmittag werde ich nie vergessen.“
In einer dramatischen und hochklassigen Partie lagen die Löwen zeitweise schon mit acht Toren Vorsprung vorn, ehe die Spanier noch einmal zurückkamen und am Ende fast gewonnen hätten. „Nimmt man den Spielverlauf, war das ein verlorener Punkt. Wenn man aber auf die Tabelle schaut, zählt der fast wie ein Sieg“, sagte der 15 Mal erfolgreiche Linksaußen Uwe Gensheimer. „Bei der letzten Aktion von Barcelona habe ich nur noch die Sekunden heruntergezählt und war total erleichtert, dass das Tor nicht mehr gezählt hat.“
Zunächst waren beide Teams gleichwertig. Angetrieben von 13 200 Zuschauern in der ausverkauften SAP-Arena spielten sich die Löwen phasenweise in einen Rausch und führten nach 20 Minuten mit 17:9.
In der zweiten Halbzeit kippte das Spiel. Die Gastgeber mussten dem hohen Tempo der ersten Hälfte Tribut zollen, während die Spanier immer stärker und konzentrierter wurden. In der 46. Minute gingen sie zum ersten Mal in Führung (31:30). In der Schlussphase waren beide Teams dem Sieg nahe. Beste Werfer der Löwen waren Gensheimer (15) und Bjarte Myrhol (9). Für Barcelona traf der starke Iker Romero (10) am häufigsten. Das Hinspiel hatte der Bundesligist 31:30 gewonnen.