„Magier“ Vlado Stenzel wird 80
Leipzig (dpa) - Die ganz große Party wird es nicht, denn der Jubilar ist nicht daheim. Der legendäre Handball-Trainer Vlado Stenzel feiert am Mittwoch seinen 80. Geburtstag.
Der nach wie vor rüstige Rentner, der die deutsche Nationalmannschaft 1978 in Kopenhagen sensationell zum Weltmeistertitel führte, zieht es vor, im kleinen Kreis außerhalb Wiesbadens zu feiern. Dennoch sind viele Weggefährten - ehemalige Spieler und Funktionäre - in Gedanken und voller Dankbarkeit bei ihm.
Stenzel, der in Zagreb geboren wurde, erwarb sich seinen Titel „Magier“ durch gewissenhafte, akribische Arbeit. So war er Vorreiter in Sachen größere Trainingsumfänge. Nachdem er das frühere Jugoslawien 1972 zum Olympiasieger gemacht hatte, wurde er 1974 Bundestrainer. Dabei ging er viele unbequeme Wege, eckte schon gern mal mit Vorgesetzten an, prägte aber damit den neuen deutschen Handball.
Der Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB), Bernhard Bauer, würdigte im Fachblatt „Handballwoche“, das Wirken Stenzels. „Wir sind dankbar für all die Energie, die er dem deutschen Handball gewidmet hat und immer noch widmet“, betonte Bauer und schrieb ihm auch noch einen Anteil am WM-Erfolg 2007 zu: „Sein Werk hat Strahlkraft bis ins Jahr 2007, denn sein Schüler Heiner Brand war die prägende Kraft des zweiten, des großen deutschen Handball-Wintermärchens.“