Melbeck wirft Buxtehude zum Pokalsieg - und sagt tschüss
Hamburg (dpa) - Stefanie Melbeck hatte ihre Karriere eigentlich schon beendet, jetzt ist sie mit dem Buxtehuder SV deutsche Handball-Pokalsiegerin.
Für die 38-Jährige, die von BSV-Trainer Dirk Leun wegen der Verletzungsserie im Team reaktiviert wurde, wird dieser Samstag immer ein besonderer Tag bleiben. „Endlich haben wir die Big Points gemacht“, sagte die 223-malige Nationalspielerin nach dem 30:28 (16:13) über den VfL Oldenburg im Finale um den DHB-Pokal.
Am ersten nationalen Titel des BSV hatte Melbeck, die am Freitag noch die Hochzeit ihres Bruders gefeiert hatte, entscheidenden Anteil. Vor den 3472 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg erzielte sie die Treffer zum 28:27 und 30:28. „Jetzt ist aber wirklich Schluss“, sagte Melbeck nach dem Endspiel. Der VfL Oldenburg hatte in Angie Geschke zwar die erfolgreichste Torschützin (21 Treffer) und die beste Spielerin des Finalturniers - doch gegen Buxtehude war das zu wenig.
VfL-Coach Leszek Krowicki, der von 1999 bis 2004 auch den Buxtehuder SV trainiert hatte, freute sich trotz der Niederlage über die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb. Über seinen früheren Club meinte er: „Buxtehude macht seit Jahren einen vorbildlichen Job. Sie haben den Titel verdient.“
Für den niedersächsischen Verein wird es aber wohl beim Pokalsieg bleiben. Die Führung in der Bundesliga dürfte am Dienstag der Thüringer HC übernehmen, wenn er sein Bundesliga-Nachholspiel bei Frisch Auf Göppingen gewinnt. „Der Titel ist nicht mehr in unserer Hand“, sagte BSV-Kapitän Isabell Klein, die „überglücklich“ war.
Für etwas Missstimmung sorgte nur der Thüringer HC. Der Meister gewann nach der überraschenden Halbfinalniederlage gegen Oldenburg (27:28 nach Siebenmeterwerfen) das Spiel um Platz drei gegen die Füchse Berlin mit 36:23, reiste aber anschließend sofort ab und blieb der Siegerehrung fern. Das quittierten die Fans in der Sporthalle mit einem Pfeifkonzert.