Melsungens Handballer siegen weiter

Leipzig (dpa) - Diese Momentaufnahme wird man sich in Melsungen einrahmen: Die Handball-Männer der Turngemeinde von 1861 grüßen nach drei Saisonpartien von der Bundesliga-Spitze. 6:0 Punkte hat das Team von Trainer Michael Roth auf dem Konto.

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Auch wenn die Ansetzungen vermeintlich leicht waren: Bei den Aufsteigern DHfK Leipzig und ThSV Eisenach, die schon Lemgo und Hamburg bezwungen haben, muss man erst einmal gewinnen und auch FrischAuf Göppingen ringt man in deren Halle nicht jeden Tag nieder.

Beim 30:27 (12:13)-Erfolg in Eisenach mussten die Nordhessen ihr ganzes Können aufbieten. Das Geschehen wogte auf und ab und selbst zwei Minuten vor dem Ende wagte keiner unter den 2394 Zuschauern vorherzusagen, wer das Parkett als Sieger verlässt. „Das war Handball mit allem, was man sich wünscht. Ich bin froh, dass wir die zwei Punkte geholt haben“, meinte Roth, der den Erfolg der größeren Cleverness seiner Jungs in den letzten Minuten zusprach. Eisenachs Coach Velimir Petkovic dagegen war völlig niedergeschlagen. „Ich bin enttäuscht, wie das gelaufen ist. Das darf nicht passieren, dass man dieses Spiel nach dieser Leistung verliert.“

Petkovic sagte voraus, dass diese Melsunger eine große Saison spielen werden. „Sie sind so stark, die werden oben dabeibleiben“, erklärte der ThSV-Coach. Zumindest auch nach vier Spieltagen sollte die Siegbilanz Bestand haben: Am Mittwoch kommt mit dem TVB Stuttgart der dritte Aufsteiger nach Melsungen. Und der hat noch keine Punkte auf dem Konto.

Auch, weil die Schwaben am Freitag gegen den HSV Hamburg nach einem intensiven Spiel mit 27:31 (16:16) den Kürzeren gezogen hatten. Der HSV war in der entscheidenden Phase spielstärker. Besonders die aggressive Abwehr machte den Hausherren das Leben schwer und sorgte somit immer wieder für Ballverluste. Damit hat der HSV nach der überraschenden Auftaktniederlage in Leipzig Fahrt aufgenommen.

Ebenso wie die Füchse Berlin, die gegen Leipzig am Samstag zwar am Ende deutlich mit 34:27 (18:13) gewannen, dabei aber ein Wechselbad der Gefühle durchmachen mussten. Denn Leipzig war in der Anfangsphase das bessere Team und gab sich auch bei einem Sieben-Tore-Rückstand nach der Pause nicht auf. Bis auf einen Treffer kämpften sich die Sachsen heran, ehe die individuelle Klasse der Berliner - allen voran der 13-fache Torschütze Petar Nenadic - doch noch alles klar machte.

Die ersten zwei Punkte der Saison sicherte sich der TBV Lemgo mit dem 30:28 (14:11) gegen Balingen-Weilstetten, während Hannover-Burgdorf nach der unglücklichen Niederlage am Mittwoch gegen Kiel den Bergischen HC mit 29:24 (14:13) auf Distanz hielt.