Nach Kopfstoß: Rekordstrafe für Jansen
Dortmund (dpa) - Die Handball-Bundesliga hat gegen Torsten Jansen eine Rekordstrafe verhängt. Wegen einer Tätlichkeit gegen den Berliner Ivan Nincevic wurde der ehemalige Nationalspieler vom HSV Hamburg für zehn Meisterschaftsspiele, aber maximal zwei Monate gesperrt.
Zudem muss der Linksaußen eine Geldbuße von 15 000 Euro bezahlen. Damit ahndete die Disziplinarkommission den Kopfstoß Jansens im Bundesliga-Spiel zwischen dem HSV Hamburg und den Füchsen Berlin gegen den Kroaten Nincevic.
„Das Urteil ist zu wenig - aber so sind nun mal die Regularien“, sagte Nincevic der Nachrichtenagentur dpa. „Mein Gesicht ist mehr wert als 15 000 Euro.“ Er habe weiterhin Probleme mit dem rechten Auge, erklärte der Berliner Linksaußen. „Wenn er mich höher getroffen hätte, wäre es noch viel schlimmer ausgegangen.“ Ob er zivilrechtlich gegen Jansen vorgehen werde, wollte er noch nicht sagen. „Darüber werde ich mit meiner Frau in der kommenden Woche beraten.“
Das dreiköpfige Rechtsgremium der Ligavereinigung bezeichnete das Verhalten Jansens als „unentschuldbar und nicht tolerabel“ und verhängte daher die höchstmöglich Strafe. „Die Höhe des Strafmaßes ist damit einmalig“, teilte der Ligaverband HBL mit. Gegen das Urteil kann binnen zwei Wochen Einspruch beim Bundessportgericht eingelegt werden.
Trotz der Rekord-Strafe kommen Jansen und der HSV mit einem blauen Auge davon. Der Linksaußen wird nur in den beiden verbleibenden Spielen dieser Bundesliga-Saison fehlen. Die Strafe kann nicht in die neue Spielzeit übertragen werden. „Für eine normale Rote Karte in der letzten Spielminute bekommt man automatisch ein Spiel Sperre - und für einen Kopfstoß gibt es nun zwei Spiele“, äußerte Nincevic Unverständnis.
Der Olympia-Dritte von London hatte sich Prellungen am Jochbein und am Hinterkopf zugezogen sowie eine Gehirnerschütterung erlitten. Zudem musste eine Platzwunde unter dem Auge genäht werden. Für den Kroaten ist die Saison deshalb beendet.