Nach Terrorattacken zwei Spielabsagen

Leipzig (dpa) - Schweigeminuten, Trauerflor, Spielabsagen: Von den den Terroranschlägen in Paris ist auch der deutsche Handball betroffen.

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Frauen-Meister Thüringer HC musste seine Reise zum Champions-League-Spiel bei Fleury Loiret Handball in Orleans abbrechen. Entgegen erster Mitteilungen sagte die Europäische Handball-Föderation (EHF) die für diesen Sonntag (19.00 Uhr) geplante Partie kurzfristig ab. „Unsere Mannschaft hat die Nachricht auf der Anreise erhalten und daraufhin die Rückfahrt angetreten“, teilte der Club auf Facebook mit. Einen neuen Spieltermin gibt es noch nicht.

Entgegen der Erwartungen findet das Königsklassen-Spiel der Rhein-Neckar Löwen am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) bei Montpellier HB statt. „Nach Rücksprache mit der EHF und natürlich mit Montpellier HB werden wir uns heute auf den Weg nach Frankreich machen - mit einem mulmigen Gefühl, aber auch mit der Gewissheit, dass es irgendwie weitergehen muss“, schrieb der Bundesliga-Erste auf seiner Homepage.

Trainer Nikolaj Jacobsen reagierte verwundert. „Wir sind ein bisschen überrascht, dass dieses Spiel stattfindet. Aus Respekt vor den Opfern hätte ich es besser gefunden, an diesem Wochenende nicht zu spielen“, sagte der Däne dem „Mannheimer Morgen“. Auch das Drittrundenspiel des Buxtehuder SV im Europacup der Pokalsieger gegen Issy Paris findet an diesem Sonntag (15.00 Uhr) wie geplant in Buxtehude statt.

Neben dem Spiel des Thüringer HC sagte die EHF wenige Stunden vor der geplanten Austragung am Samstagabend auch die Partie HBC Nimes aus Frankreich gegen Hubo Initia Hasselt aus Belgien im EHF-Pokal der Frauen ab. Hin- und Rückspiel sollen nun am 21. und 22. November in Belgien stattfinden. Der Verband gab zudem bekannt, dass alle internationalen Spiele mit französischer Beteiligung mit einer Schweigeminute beginnen. EHF-Präsident Jean Brihault aus Frankreich verurteilte auf dem Verbandskongress in Bukarest die Terrorattacken.

Auch der Deutsche Handballbund (DHB), die Bundesliga der Männer (HBL) und Frauen (HBF) sowie die Landesverbände setzten ein Zeichen der Solidarität mit Opfern und Hinterbliebenen setzen. Alle Spiele sollten mit einer Gedenkminute beginnen, die Mannschaften und Schiedsrichter Trauerflor tragen. „An diesem und den folgenden Spieltagen wollen wir ein deutliches Zeichen der Solidarität für alle Terroropfer und Verfolgte und gegen jede Form von Fremdenhass setzen“, teilten der DHB und die HBL mit.