Nächster Paukenschlag des Bergischen HC

Aufsteiger siegt in Gummersbach mit 30:25. Szilágyi und Hegemann sind die Eckpfeiler.

Wuppertal. Dass Rekordmeister THW Kiel nach drei Spieltagen in der Handball-Bundesliga schon wieder von der Spitze grüßt, ist nicht sehr erstaunlich.

Für die eigentliche Überraschung in der stärksten Liga der Welt, in der Neulinge traditionell einen ganz schweren Stand haben, sorgt derzeit ein frecher Aufsteiger:

Nach dem sensationellen 34:27-Erfolg über Champions-League-Sieger HSV Hamburg drei Tage zuvor setzte der Bergische HC am Samstag seine „historische Woche“ fort und darf sich nun die erste Mannschaft nennen, die in einem Bundesliga-Spiel die neue Schwalbe-Arena des Traditionsclubs VfL Gummersbach gestürmt hat.

In Hamburg hängt derweil der Haussegen schief. Nach der 26:32-Heimniederlage gegen Kiel gab es eine Krisensitzung. Noch ohne Konsequenzen: Martin Schwalb bleibt trotz der 0:4-Punkte zum Saisonstart Trainer des angeschlagenen Meisterschaftsanwärters.

„Der BHC hat mich sehr positiv überrascht, die Mannschaft ist hervorragend zusammengestellt“, sagte Ex-Bundestrainer und VfL-Urgestein Heiner Brand nach dem 30:25 (15:12)-Erfolg im Bergischen Derby lobend.

Michael Hegemann, der 2007 im Brand’schen Team zu den Weltmeistern gehörte, und der österreichische Nationalspieler Viktor Szilágyi, der schon in Gummersbach, Kiel und Flensburg gespielt hat, vertraten im Team auch am Samstag wieder die Abteilung Routine überragend — der eine in der Abwehr, der andere im Angriff.

Daneben gibt es zahlreiche gestandene Spieler im mittleren Alter, wie etwa den wurfgewaltigen Schweden Emil Berggren, den Gummersbach kaum in den Griff bekam, oder Rechtsaußen Arnor Gunnarsson. Aber auch junge Talente machen auf sich aufmerksam:

Zum Beispiel Jan Artmann oder die Kreisläufer Max Weiß und Stanko Sabljic, die auch im Innenblock hervorragend arbeiteten und Gummersbachs Barna Putics kontrollierten. Auf jeder Position doppelt besetzt und mit zwei starken Torhütern (Björgvin Gustavsson und Mario Hunstock) bestimmte der Aufsteiger überraschend das Geschehen.

Das Saisonziel, daran lässt im Bergischen — auch nach den beiden historischen Erfolgen — niemand einen Zweifel, bleibt aber einzig und allein der Klassenerhalt. Vier Punkte hat der BHC dafür schon gesammelt.