Keine Wildcard Nur noch zwei Champions-League-Plätze für DHB-Clubs
Hamburg (dpa) - Schlechte Nachrichten für die Handball-Bundesliga: In der kommenden Saison sind nur noch zwei statt bisher drei deutsche Vereine in der Champions League vertreten.
Das Exekutivkomitee der Europäischen Handball-Föderation beschloss auf seiner Sitzung am Rande der Frauen-WM in Hamburg, in der Spielzeit 2018/19 keine Wildcard für die Königsklasse an die Bundesliga zu vergeben.
„Ich sehe das völlig entspannt“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann der Deutschen Presse-Agentur. „Entscheidend ist, dass wir die zwei Startplätze erhalten, die uns nach der EHF-Rangliste zustehen. Das muss so bleiben.“
Einen Anspruch auf eine Wildcard gibt es nicht. Dennoch darf die Entscheidung der EHF als Retourkutsche verstanden werden, denn zwischen dem Europa-Verband und der HBL war es zuletzt wegen der zunehmenden Terminkollisionen zum öffentlichen Streit gekommen. Beide Seiten werfen sich dabei mangelnde Flexibilität vor. Mitte November hatte der deutsche Meister Rhein-Neckar Löwen innerhalb von 25 Stunden zwei Auswärtspflichtspiele bestreiten müssen - zunächst in der Bundesliga beim SC DHfK Leipzig, dann in der Champions League beim FC Barcelona.
Direkte Auswirkungen auf die Bundesliga dürfte der Startplatzverlust nicht haben. Die internationalen Topstars verdienen ihr Geld längst in Paris, Barcelona, Kielce oder Skopje. Allerdings droht Deutschland im Zuge der Champions-League-Reform ab 2020 der Verlust eines weiteren Startplatzes. Dann soll die europäische Topliga auf zwölf Teams reduziert werden und nur noch ein Bundesligist dabei sein. „Das ist ein laufender Prozess, da bleiben wir im Gespräch“, sagte Bohmann.
Eine frohe Nachricht für den deutschen Handball gab es aber doch. Auf ihrer Sitzung vergab die EHF-Exekutive die Final-Four-Endrunde im EHF-Pokal an den SC Magdeburg. Der Bundesligist, der wie Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen und die Füchse Berlin in der Gruppenphase steht, richtet das Turnier am 19./20. Mai 2018 aus.