Christian Hoße kommt mit den Vikings mit Extra-Motivation

Ex-BHC-Linksaußen spielt beim nächsten Löwen-Gegner auf der Mitte.

Foto: Stefan Fries

Es war eine Überraschung, als der Bergische HC im vergangenen Winter bekannt gab, dass Christian Hoße den Klub nach der Saison verlassen würde. Schließlich war der gebürtige Haaner eine der Identifikationsfiguren des Teams. Mit der B- und A-Jugend feierte Hoße den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Seit 2007 gehörte er fest zum Kader der ersten Mannschaft. „Den Wechsel hatte ich mir genau überlegt“, bestätigt der 29-Jährige. „Und bereut habe ich ihn auch nicht.“ Er ging zu Zweitligist HC Rhein Vikings, Fusionsclub aus Neusser HV und ART Düsseldorf. Am Samstag (19 Uhr) ist der Aufsteiger zu Gast beim BHC in der Uni-Halle.

Christian Hoße hat zehn Jahre lang für den BHC gespielt

Eine tragende Rolle wird dabei Christian Hoße spielen. Er agiert seit geraumer Zeit bei den Rhein Vikings zentral als Spielmacher. „Die Position macht mir gewaltig Spaß“, sagt Hoße. „Inzwischen stehe ich meistens sogar 60 Minuten auf der Platte.“ Zu der Verantwortung kam der Rechtshänder durch einen unglücklichen Umstand. Die beiden etatmäßigen Mittelmänner, Daniel Pankofer und Ex-BHCer Alexander Oelze verletzten sich während der Partie bei Eintracht Hildesheim. Hoße: „Danach mussten wir schauen, wie wir die Situation auffangen.“

Trainer Ceven Klatt entschied sich für den ehemaligen Löwen, der in der Jugend noch im Rückraum gespielt hatte, dann aber aufgrund seiner für einen Handballer geringen Körpergröße von 1,80 Meter auf Linksaußen wechselte. „Ich bin nicht der, der viele Tore von der Position macht, sondern mehr der Gestalter“, erläutert Hoße. Der Erfolg spricht für sich. Aus den letzten neun Partien holten die Wikinger 13:5-Punkte — fast immer mit dem 29-Jährigen auf der Mitte. Der Verein hat damit den mäßigen Saisonstart von 4:12-Zählern vergessen gemacht und sich im Zweitliga-Mittelfeld etabliert.

Nicht erst seit dem Wechsel auf die Spielmacher-Position steht Hoße bei den Rhein Vikings im Fokus. „Es war ja auch ein Grund des Wechsels, mehr Verantwortung zu bekommen. Die habe ich hier auch schon auf Linksaußen gehabt“, erläutert der Handballer, der bei seinem neuen Klub auch erster Siebenmeter-Schütze ist und nicht zuletzt deshalb die interne Torschützenliste mit 72 Treffern anführt. „Ich kann schon sagen, dass ich sehr glücklich und zufrieden hier bin.“

Im Tagesablauf hat sich für Christian Hoße kaum etwas geändert. „Wir trainieren im Düsseldorfer Castello, das ich von zu Hause schneller erreiche als die Wuppertaler Unihalle“, sagt der Sportler, der mit Ehefrau Stefanie in Solingen lebt. Den BHC verfolgt Hoße freilich immer noch. „Die Mannschaft steht zu recht in der 2. Liga ganz oben. Alle verfolgen ganz konzentriert den Fahrplan“, lobt er. „Ich gönne dem BHC den Aufstieg.“

Am Samstag aber wird der Rechtshänder seinem Ex-Club überhaupt nichts gönnen. „Für 60 Minuten werden alle Freundschaften ruhen“, so Hoße. „Ein Stück weit werde ich ganz sicher extra motiviert sein.“ Eine Sorge hat er aber: „Hoffentlich nehme ich die richtige Kabinentür. Ich glaube, ich habe die für das Auswärtsteam noch nie betreten.“