Handball BHC kassiert gegen Lübeck-Schwartau erste Niederlage der Saison
Der Handball-Zweitligist Bergischer HC unterliegt dem Tabellenzweiten Lübeck-Schwartau mit 25:30. Der Vorsprung des Spitzenreiters verringert sich auf sechs Punkte.
Wuppertal. Im 16. Spiel der Zweitliga-Saison hat es die Handballer des Bergischen HC erstmals erwischt. Mit 25:30 (13:18) unterlagen die Hausherren in der Solinger Klingenhalle dem Tabellenzweiten und nächsten Verfolger VfL Lübeck-Schwartau und haben die Herbstmeisterschaft noch ein wenig vertagt. Der Vorsprung auf die Norddeutschen beträgt nun noch sechs Punkte, drei Spiele sind es in der Hinrunde noch.
Eine Woche nach dem überzeugenden Sieg beim damaligen Zweiten Bietigheim war der BHC kaum wiederzuerkennen. Er traf aber auch auf die bisher wohl härteste Gegenwehr und hatte erstmals zu wenige Antworten. Die BHC-, BHC-Rufe der 2400 Zuschauer in der prall gefüllten Klingenhalle wurden immer zaghafter, die Gesichter immer ungläubiger, als die Gäste nach 21 Minuten plötzlich mit acht Toren vorne lagen.
Anfangs schien der 1:3-Rückstand noch ein Betriebsunfall, zumal der BHC nach sieben Minuten auf 4:4 stellen konnte, doch es sollte der einzige Gleichstand bleiben. Immer wieder rannten sich die ungewöhnlich zahmen Löwen in der dichten und dabei ungemein beweglichen Lübecker Abwehr fest. Andererseits gelang den Lübeckern, die von Beginn an vorwiegend mit dem siebten Feldspieler für den Torwart angriffen, vorne fast alles. Ob 6:0- oder 5:1-Deckung, der BHC fand lange nicht die Mittel und die nötige Aggressivität gegen die vorne sehr variablen Gäste. Stimmung kam dann erst wieder gegen Ende der ersten Hälfte auf, als der BHC nach seiner zweiten Auszeit endlich so etwas wie eine Aufholjagd initiierte. Die eingewechselten Linus Arnesson und Milan Kortc waren die Protagonisten, und tatsächlich kam der BHC wieder bis auf fünf Tore heran, was zur Pause noch Hoffnung ließ. Die Chance, sogar auf minus vier zu stellen, vergab Torjäger Arnor Gunnarsson, der vor der Pause gänzlich ohne Torerfolg blieb, von Außen. Vom Punkt hatte er bis dahin gar keine Gelegenheit, sich auszuzeichnen, denn die Lübecker Abwehr verursachte keinen einzigen Siebenmeter.
Nach der Pause ließ Trainer Sebastian Hinze den Isländer, seinen einzigen etatmäßigen Rechtsaußen, sogar zunächst ganz draußen und besetzt die rechte Seite mit den beiden Halben Maciej Majdzinski und Kristian Nippes. Näher kam der BHC zunächst trotzdem nicht, auch weil er bei Balleroberung nicht ausnutzen konnte, dass Lübeck im Angriff weiter konsequent mit sieben Feldspielern, also ohne Torwart spielte. So warf Leos Petrovsky bei 14:19 aus der eigenen Hälfte deutlich drüber. Wenig später zögerte Linus Arnesson mit seinem Wurf so lange, bis Torwart Dennis Klockmann zurück in den Kasten geeilt war. Nun war aber zumindest mehr Kampf beim BHC drin. Der Mannschaft war deutlich anzumerken, wie sehr sie sich gegen die drohende erste Niederlage stemmte. Auch der BHC versuchte es nun zeitweise mit dem siebten Feldspieler im Angriff. Als Linus Arnesson auf 18:22 stellte, war auch die Halle wieder da.
Jetzt endlich schien der Gast etwas Wirkung zu zeigen. 15 Minten waren noch zu spielen, als Milan Kotrc den BHC auf drei Tore heranbrachte. Doch ruckzuck war Lübeck über die bewegungsschnellen Hansen und Damm wieder auf fünf Tore weg, und diese Hypothek konnte der Spitzenreiter an diesem insgesamt schwachen Tag, an dem zu viele unter ihrem eigentlichen Leistungsvermögen blieben, nicht mehr einlösen.
BHC: Rudeck, Boieck (17. -21. und bei einem 7m) — Bettin, Darj (1), Petrovsky (2), Dell, Gunnarsson (2/2), Nippes (1), Majdzinski (2), Kotrc (2), Artmann (1), Babak (1), Gutbrod (6), Arnesson (5), Criciotoiu (2).
Lübeck: Mallwitz, Klockmann — Glabisch, Milde (7), Lauenroth (3), Podpolinski (1), Akermann (2), Hansen (5), Ranke (2), Schult (2), Damm (7/4), Köhler (1), Schlichting, Bruhn, Metzner.
Spielfilm: 1:3 (4.), 4:4 (7.), 4:6 (10.), 5:7 (14., Auszeit Lübeck), 5:10 (18., Auszeit BHC), 6:14 (21., Auszeit BHC), 11:16 (26.), 13:18 — 14:18 (31.), 16:22 (39.), 19:23 (44., Auszeit Lübeck), 20:23 (45.), 20:25 (48.), 22:26 (52., Auszeit Lübeck)
Siebenmeter: 2/2 - 4/4 : 2 min — 6 min
Schiedsrichter: Marcus Hurst, Mirko Krag
Zuschauer: 2375
Nächstes Spiel: Balingen — BHC, Freitag, 8. Dezember, 19.45 Uhr.