Oldenburg deutscher Pokalsieger der Frauen
Göppingen (dpa) - Der VfL Oldenburg hat die Gunst der Stunde genutzt und zum vierten Mal in seiner Vereinsgeschichte den deutschen Handball-Pokal der Frauen gewonnen.
Im Endspiel des Final Four setzten sich die Niedersachsen vor 2000 Zuschauern in der Göppinger Arena mit 35:30 (19:18) gegen den TSV Bayer Leverkusen durch. Cup-Verteidiger Thüringer HC hatte die Endrunde gar nicht erst erreicht, der Favorit HC Leipzig war im Halbfinale gescheitert.
Erst in der Schlussviertelstunde eines ausgeglichenen Finals konnte der Rekordpokalsieger aus Leverkusen vor den Augen von Frauen-Bundestrainer Heine Jensen nicht mehr mithalten. Binnen weniger Minuten spielte Oldenburg einen komfortablen Sechs-Tore-Vorsprung heraus. Der Weg zum Sieg war frei.
Zuletzt hatte der VfL 2009 den Pokal gewonnen. Das Team von Trainer Leszek Krowicki nahm damit erfolgreich Revanche für das Ausscheiden in der Meisterschaft gegen Bayer. Im Spiel um Platz drei siegte der HC Leipzig nach Siebenmeterwerfen mit 3:2 gegen den Buxtehuder SV. Nach der regulären Spielzeit hatte es 24:24 (12:12) gestanden. Pokalverteidiger Thüringer HC hatte im Viertelfinale gegen Buxtehude verloren.
Die rund 100 mitgereisten Fans aus Oldenburg waren schon vor dem Abpfiff völlig aus dem Häuschen. Vor der Bank hielt es niemand mehr auf den Sitzen, Spielerinnen und Betreuer vollführten in den Schlussminuten wahre Freudentänze. Nach dem Ende wurde der Schampus über den Akteurinnen ausgeschüttet. Völlig fertig war auch Leszek Krowicki, bei dem sich zunächst keine rechte Freude einstellen wollte. „Die Spiele am Wochenende haben viel emotionale Kraft gekostet“, sagte er.
„In den letzten zehn Minuten wollte der Körper bei meinen Spielerinnen nicht mehr“, klagte Bayer-Trainerin Renate Wolf, die zudem Vorwürfe gegenüber der Spielplangestaltung mit zahlreichen „englischen Wochen“ machte. „Es geht nicht, in wenigen Tagen und Wochen, die wichtigen Dinge in der Saison abzuhandeln.“