„Schiffbruch“: Harte Kritik für Spaniens Handballer

Madrid (dpa) - Nach dem Debakel der spanischen Handball-Nationalmannschaft im Finale der Europameisterschaft gegen Deutschland ist Spaniens Presse hart mit dem Team ins Gericht gegangen.

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Die Selección habe einen „totalen Schiffbruch“ erlitten, meinten die spanischen Medien nach der 17:24-Schlappe ihres Teams. „Die Deutschen überrollten die Selección wie eine Straßenwalze“, meinte die Madrider Sportzeitung „As“. „Ein Desaster auf der ganzen Linie!“

Das Konkurrenzblatt „Marca“ beklagte, es habe im Grunde gar kein Finale stattgefunden. „Das spanische Team, das seinen ersten EM-Titel gewinnen wollte, war gar nicht erst erschienen“, meinte Spaniens auflagenstärkste Zeitung. „Das Team, das wir sahen, war nicht die spanische Mannschaft, die das Recht auf eine Finalteilnahme erworben hatte.“

Eigentlich hätte Spanien Anlass, stolz darauf zu sein, die zweitbeste Mannschaft in Europa zu stellen, schrieb die angesehene Zeitung „El País“. „Aber das Finale hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Die Deutschen dominierten die Partie vom Anfang bis zum Ende, Spanien war zu keinem Zeitpunkt ebenbürtig.“

Im Kader der Spanier herrschte nach der Blamage Ratlosigkeit. „Dafür gibt es keine Erklärung“, meinte der spanische Kapitän Raúl Entrerríos. „Eine Niederlage ist immer hart, aber auf diese Weise zu verlieren, schmerzt ganz besonders.“ Trainer Manolo Cadenas nahm kein Blatt vor den Mund. „Wir sind in keiner Phase ins Spiel gekommen“, sagte der Coach. „Der Grund war unsere Schwäche im Abschluss. Wir haben nicht auf unserem normalen Niveau gespielt, und das tut weh.“