Schwedens Kapitän Karlsson: „Das wird ein enges Spiel“

Breslau (dpa) - Fragen an Tobias Karlsson, Kapitän der schwedischen Handball-Nationalmannschaft und Spieler des Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt, vor dem Spiel bei der EM gegen Deutschland am Montag:

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Wie wichtig war der 23:21-Auftakterfolg gegen Slowenien?

Tobias Karlsson: Das ist für uns sehr wichtig, um gut in das Turnier reinzukommen. So wie unsere Vorbereitung war, war das auch für unser Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein in der Mannschaft sehr gut, dass wir das doch hingekriegt haben, weil die zweite Halbzeit insgesamt eine lange Tiefphase war.

Wie weit sind Sie denn schon mit Ihren Gedanken beim Spiel gegen Deutschland?

Karlsson: Das fängt heute erst an.

Haben Sie das deutsche Spiel gegen Spanien gesehen?

Karlsson:Wir haben die ersten 20 Minuten im Fernsehen im Hotel gesehen, bevor wir losgefahren sind.

Und welchen Eindruck haben Sie von der deutschen Mannschaft?

Karlsson:Wir wissen ja, dass das eine gute Mannschaft ist und dass sie saustarke Spieler auf jeder Position haben. Ich halte sie für ein Stück stärker als Slowenien. Wir müssen das leisten, was wir gegen Slowenien in der ersten Halbzeit geleistet haben, um mithalten zu können.

Worin besteht die Stärke der schwedischen Mannschaft?

Karlsson: Wir wissen, dass wir hinten gut zusammen stehen können und dass wir davon viel profitieren können, wenn das alles gut läuft.

Gegen Slowenien gab es nur 21 Gegentore. War das nach Ihrem Geschmack?

Karlsson: Man darf nicht vergessen, dass wir einen super Torhüter hatten, der viele freie Würfe gehalten hat.

Schweden hat viele junge Spieler, Deutschland auch. Was kann man von dem Spiel am Montag erwarten?

Karlsson: Deutschland hat verloren. Die werden unbedingt Lust haben, Punkte zu gewinnen und eine bessere Leistung abzurufen als gegen Spanien. Wir wollen das gute Gefühl mitnehmen, das wir gegen Slowenien erreicht haben. Ich denke, das wird ein enges Spiel. Ich wünsche den Zuschauern ein super Handballspiel. Das könnte richtig gut werden, wenn alles klappt.

Im Vorfeld gab es viel Wirbel um Ihre Kapitänsbinde in Regenbogenfarben, mit der Sie für Toleranz und Offenheit gegenüber Homosexuellen werben wollten. Hat der Wirbel einen Einfluss auf Sie gehabt?

Karlsson: Ich hatte gar kein Problem, den Fokus auf die richtige Sache zu lenken, als die Vorbereitung angefangen hat. Das war eine Zeit lang - so drei, vier, fünf Tage -, wo ich die Pressekonferenz allein hatte. Das wurde natürlich ein bisschen viel. Das hat auch meine Mannschaftskollegen nicht gefreut. Die sind daran nicht gewöhnt und wissen nicht, wie man damit umgeht. Deswegen bin ich ganz zufrieden, dass wir jetzt über Handball reden können. Das heißt aber nicht, dass das Thema nicht mehr wichtig ist.