HSV-Handballer Lindberg „stinksauer, traurig, fassungslos“
Hamburg (dpa) - Rechtsaußen Hans Lindberg hat mit Entsetzen auf das drohende Aus des insolventen Handball-Bundesligisten HSV Hamburg reagiert und sich emotional von seinem langjährigen Verein verabschiedet.
Er sei noch immer schockiert, schrieb der 34-jährige Däne auf seine privaten Facebook-Seite. „Ich bin enttäuscht, stinksauer, traurig, fassungslos“, wie alle anderen, denen der HSV Handball am Herzen liege.
Einen Tag zuvor hatte Insolvenzverwalter Gideon Böhm bekanntgegeben, dass das Insolvenzverfahren des zahlungsunfähigen Clubs eröffnet worden sei. Laut Böhm fehlen dem ehemaligen Champions-League-Gewinner und deutschen Meister bis zum Saisonende zwei Millionen Euro, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Voraussichtlich muss der Verein den Spielbetrieb einstellen.
Er wolle sich bedanken „bei allen Fans des HSV Handball für 9 unglaublich schöne Jahre. Ich dachte, dass wir in dieser Stadt den Rest unseres Lebens bleiben“, meinte Lindberg, der sich mit seiner Frau Jeanette und seinem halbjährigen Sohn Aron Agust in der Hansestadt lebt. Er habe viele tolle Menschen kennengelernt in Hamburg. „Ich werde euch alle und diese Zeit nie vergessen.“
Lindberg, der aktuell wie der HSV-Linksaußen Casper Mortensen mit dem dänischen National-Team bei der EM in Polen antritt, gilt beim HSV als Topverdiener. Der zweitbeste Bundesliga-Torschütze (148 Treffer) der laufenden Saison wird sich bis zum Ende der Transferfrist am 15. Februar einen neuen Verein suchen müssen. Interesse sollen unter anderem die Füchse Berlin haben. Lindberg wurde mit Dänemark zweimal Europameister und zweimal WM-Zweiter.