Schwenker und Serdarusic droht ein neuer Prozess
Hamburg (dpa) - Für die Kieler Staatsanwaltschaft ist das Urteil gegen die früheren Handball-Größen Uwe Schwenker und Zvonimir Serdarusic „widersprüchlich und lückenhaft“. Deshalb reichte sie jetzt die schriftliche Begründung des Revisionsantrags beim Kieler Landgericht ein.
Ex-Manager Schwenker und der einstige Trainer Serdarusic sind im Januar in der sogenannten Manipulationsaffäre beim deutschen Rekordmeister THW Kiel aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden.
Das Urteil der 5. Großen Strafkammer am Kieler Landgericht werde „im gesamten Umfang angefochten“, hieß es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft vom Freitag. „Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft sind die die Angeklagten belastenden Umstände nicht ausreichend erörtert worden; das freisprechende Urteil ist widersprüchlich und lückenhaft, so dass es aufzuheben ist“, wird der Revisionsantrag begründet.
Der Antrag wird vom Landgericht Kiel ohne Entscheidung zum Bundesgerichtshof (BGH) gegeben. Der sitzt in Karlsruhe, in diesem Fall ist aber die Außenstelle in Leipzig zuständig. Der Leipziger Senat nimmt die Rechtsüberprüfung vor und entscheidet über eine mögliche Neuaufnahme des Verfahrens. Das kann mehrere Monate dauern. Sollte dem Antrag stattgeben werden, wird der Prozess erneut am Kieler Landgericht verhandelt, dann aber vor einer anderen Kammer.
Schwenker und Serdarusic mussten sich wegen Bestechung im geschäftlichen Verkehr und wegen Betrugs verantworten. Ihnen wurde vorgeworfen, beim Champions-League-Erfolg 2007 gegen die SG Flensburg-Handewitt die Schiedsrichter bestochen zu haben.