Schwenker vor Präsidentenwahl: „Gibt keinen Maulkorb“

Leipzig (dpa) - Bundesliga-Präsident Uwe Schwenker hat auf dem Außerordentlichen Bundestag des Deutschen Handballbundes (DHB) am Samstag in Hannover eine offene und kontroverse Diskussion über die Zukunft des deutschen Handballs gefordert.

Foto: dpa

„Klar ist, dass es im weltweit größten Handballverband unterschiedliche Meinungen gibt. Diese werden mit viel Engagement vertreten und ab und an eben auch öffentlich debattiert“, sagte das Präsidiumsmitglied in einem Interview des Fachmagazins „Handballwoche“. „Ganz zu vermeiden ist das nicht, es gibt keinen Maulkorb bei uns.“

In Hannover soll Andreas Michelmann als Nachfolger des zurückgetretenen Bernhard Bauer zum neuen DHB-Präsidenten gewählt werden. Darüber hatte es heftige Kontroversen gegeben. Nach Bauers Rücktritt im März hatten vier Landesverbände die Abwahl aller Vizepräsidenten auf dem Bundestag beantragt und damit einen Machtkampf ausgelöst. Ein Erfolg des Antrags galt als Voraussetzung dafür, dass Bauer erneut für das Präsidentenamt kandidiert.

Michelmann ist noch Vizepräsident für Amateur- und Breitensport und war von einer Findungskommission einstimmig zum Kandidaten bestimmt worden. Der Antrag wurde inzwischen zurückgezogen, nachdem auf einer Außerordentlichen Bundesratssitzung sowie in zahlreichen Gesprächen am Rande Supercups in Stuttgart für den Bundestag 2017 umfassende Strukturreformen umgesetzt werden sollen. „Ich glaube sogar, dass Konflikte, die ausgetragen werden, ein Unternehmen, in diesem Fall einen starken Verband, nach vorne bringen“, sagte Schwenker.