Streit um Wiencek zwischen Kiel und Gummersbach
Gummersbach (dpa) - Die Tonart im Streit um den geplanten Wechsel von Patrick Wiencek vom Handball-Bundesligisten VfL Gummersbach zum THW Kiel verschärft sich.
„Wir wollen mit den Verantwortlichen des THW reden. Sie müssen uns erklären, warum sie hinter unserem Rücken so vorgegangen sind“, sagte Gummersbachs Trainer Sead Hasanefendic dem „Express“. Nach den Vertragsgesprächen mit dem THW Kiel ist der Kreisläufer beim VfL vorläufig suspendiert.
Wiencek hatte sich laut THW-Manager Uli Derad per Handschlag auf einen Wechsel geeinigt, vorher allerdings nicht mit dem VfL gesprochen. Aus Verärgerung darüber hatte Hasanefendic den Spieler aus dem Kader gestrichen. „Gerade von Alfred Gislason bin ich enttäuscht. Er war ja auch mal beim VfL und weiß, was so ein junger Spieler für einen Verein wie unseren bedeutet“, kritisierte er die Vorgehensweise des THW-Trainers.
In den letzten beiden Partien gegen Ahlen-Hamm und Wetzlar saß Wiencek nicht einmal auf der Bank und musste stattdessen zuletzt in der Oberliga-Mannschaft auflaufen. Wenn es nach VfL-Trainer Hasanefendic geht, bleibt das auch so: „Sollten wir uns mit dem THW auch im Sommer nicht einigen, wird er bis 2012 nur noch auf der Tribüne sitzen oder für die zweite Mannschaft auflaufen.“
Wenn Wiencek den Verein bereits im Sommer verlässt, könnte der VfL noch eine Ablösesumme erhalten. In Kiel ist man jedoch selbstbewusst. „Wir müssen nicht um die Erlaubnis des anderen Vereins betteln, ob wir mit dem Spieler über dessen Zukunft danach sprechen dürfen“, hatte Derad den „Kieler Nachrichten“ gesagt.