THW-Kiel-Stars nach 51 Spielen wieder besiegt

Leipzig (dpa) - Rekordmeister THW Kiel hat in der Handball-Bundesliga eine sensationelle Niederlage kassiert. Gegen die MT Melsungen verloren die „Zebras“ ihr Heimspiel mit 25:29 (16:14). Zuvor war der THW in 51 Bundesliga-Spielen in Serie ungeschlagen geblieben.

Die letzte Niederlage hatte es am 4. Mai 2011 mit 24:30 beim SC Magdeburg gegeben. Durch die Kieler Schlappe stehen die Rhein-Neckar Löwen wieder auf dem ersten Platz.

„Wir werden erst morgen wissen, dass wir einen historischen Sieg gelandet haben“, sagte Michael Roth nach der Partie. Während des Spiels hatte Melsungens Trainer noch an seine Schützlinge appelliert: „Habt keine Angst vor dem Gewinnen.“ Gestützt auf ihren überragenden Torhüter Per Sandström, schafften die Hessen die Sensation.

Derweil ist der VfL Gummersbach nur noch ein Schatten seiner selbst. Ausgerechnet im prestigeträchtigen Duell zweier ehemaliger Europapokalsieger gegen den SC Magdeburg gab es für den VfL eine Klatsche. Das 24:37 (10:20) schmeichelte den Gastgebern sogar noch, denn sie spielten wie ein Absteiger.

„Bei uns stand in vielen Phasen gar keine Abwehr auf dem Feld. Das Erschreckende ist, dass wir nicht in der Lage sind, uns in entscheidenden Phasen zusammenzureißen und unsere Leistung zu bringen“, wetterte ein über alle Maßen enttäuschter Gummersbacher Trainer Emir Kurtagic. Magdeburg musste noch nicht einmal einen überragenden Auftritt abliefern, um den höchsten Saisonsieg perfekt zu machen. Es reichte, auf die Fehler der Gastgeber zu warten und diese dann einigermaßen konsequent zu nutzen.

Ganz anders die HSG Wetzlar. Die Hessen kamen beim TuS N-Lübbecke zu einem 30:29 (18:13)-Sieg und festigten ihren Platz in der Spitzengruppe, punktgleich mit den Füchsen Berlin und der SG Flensburg-Handewitt. Wetzlar machte frühzeitig Nägel mit Köpfen. Nach 17 Minuten führten die selbstbewusst auftrumpfenden Gäste bereits 14:7. Von diesem Rückstand erholte sich Lübbecke nicht, obwohl man im zweiten Abschnitt aggressiver und willensstärker zu Werke ging. Die neue Klasse der HSG zeigte sich im eiskalten Nutzen der Konterchancen, womit man das Aufbäumen der Gastgeber im Keim erstickte und den Sieg schließlich sicherte.

Die SG Flensburg-Handewitt feierte im Kampf um die Champions-League-Platz beim 30:29 (16:16) über den TSV GWD Minden einen wichtigen Auswärtssieg. Zehn Minuten vor dem Abpfiff hatten die Flensburger noch mit zwei Treffern im Rückstand gelegen. Dann aber gelangen der SG vier Treffer in Serie zum vorentscheidenden 28:26.

Auch TSV Hannover-Burgdorf mischt im Kampf um die internationalen Startplätze weiter kräftig mit und bezwang EHF-Pokalsieger Frisch Auf Göppingen in dessen Halle mit 31:28 (17:13). Hannover hinterließ vom Anpfiff weg den besseren Eindruck. Erst nach acht Minuten gelang den Schwaben der erste Treffer. Als beim 24:24 in der 54. Minute Nationaltorhüter Martin Ziemer die Rote Karte wegen eines Fouls weit vor seinem Tor sah, schien Göppingen auf der Siegerstraße zu sein. Doch die cleverer wirkenden Gäste überspielten auch dieses Handicap und siegten nicht unverdient.