THW nach Gruppensieg: „Bloß nicht gegen Berlin“

Kiel (dpa) - Bundesliga-Tabellenführer THW Kiel Erster, Meister HSV Hamburg Erster - die Ausbeute des deutschen Vorzeige-Duos in der Handball-Champions-League könnte besser nicht sein.

Die beiden Gruppenersten schauen der Auslosung des Achtelfinales am Dienstag in der dänischen Kleinstadt Hörsholm entspannt entgegen. Sie kriegen jeweils einen Viertplatzierten der Gruppenphase vorgesetzt.

Allerdings befindet sich in diesem Topf auch der dritte deutsche Champions-League-Teilnehmer, die Füchse Berlin. Die Chancen auf ein deutsches Duell im Achtelfinale sind groß. „Bloß nicht gegen Berlin“, meinte Kiels Geschäftsführerin Sabine Holdorf-Schust, nachdem die Schwerstarbeit gegen AG Kopenhagen erfolgreich beendet war. THW-Trainer Alfred Gislason ist der Gegner eigentlich egal: „Berlin ist der schwerste Konkurrent, bedeutet aber auch die kürzeste Reise.“

Potenzielle Kieler Achtelfinalgegner sind auch Wisla Plock aus Polen oder Kadetten Schaffhausen aus der Schweiz. Der HSV Hamburg kann entweder auf Berlin, Schaffhausen oder aber den französischen Spitzenclub AHB Montpellier treffen. Auf die Füchse wartet definitiv ein Topgegner, entweder CL-Titelverteidiger Barcelona, Kiel oder Hamburg.

Vor allem die Kieler sprühten nach der erfolgreich beendeten Gruppenphase vor Optimismus. Das 24:24 beim dänischen Meister AG Kopenhagen rettete ihnen Platz eins. Nach 44:0 Punkten in der Bundesliga und nur einer Niederlage in der schweren Gruppe der Champions League steht für die Norddeutschen fest: „Wir wollen auf jeden Fall wieder nach Köln, nachdem wir das Finalturnier letztes Jahr verpasst hatten“, sagte Rückraumspieler Filip Jicha.

Im Vorjahr war der THW im Viertelfinale an seinem Erzrivalen FC Barcelona gescheitert - doch dank des EHF-Reglements können beide in diesem Jahr frühestens in Köln aufeinandertreffen. Dann ist auch erst ein Duell Kiel gegen Hamburg möglich. „Unser Ziel ist Köln, und mit ein bisschen Losglück können wir das auch schaffen“, sagte Trainer Gislason. Für ihn ist die aktuelle Dominanz seiner Mannschaft nicht nur eine Sache des Willens, sondern vor allem der Gesundheit seiner Spieler: „Dieses Jahr sind wir bislang von Verletzungen verschont geblieben, wir können also viel mehr wechseln - und deswegen klagen wir auch nicht über die Belastung in drei Wettbewerben.“

Die Achtelfinals der Champions League werden zwischen 12. und 18. März (Hinspiel) sowie 22. und 25. März (Rückspiel) ausgetragen. Als Gruppensieger haben Hamburg und Kiel Heimrecht in den Rückspielen. Ende April folgen dann die Viertelfinals - und deren Sieger qualifizieren sich für das Finalturnier am 26. und 27. Mai in Köln, wo die Kieler 2010 ihren zweiten Champions-League-Sieg geholt hatten. „Genau das ist wieder unser Ziel“, sagt Kapitän Marcus Ahlm, der aber vorsichtig nachschiebt: „Aber bisher haben wir noch nichts gewonnen.“