Vier-Nationen-Turnier: Deutsche Handballer zünden Feuerwerk

Das deutsche Team macht den blamablen Auftakt durch Siege gegen Island und Russland wieder wett.

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Krefeld/Oberhausen. Deutschlands Handballer haben zwei Monate nach dem Supercup auch das eigene Vier-Nationen-Turnier gewonnen. Zum Abschluss deklassierte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Sonntag in Oberhausen Island mit 32:24 (18:11). Nach dem zweiten Sieg im dritten Spiel sicherte sich der nicht für die EM qualifizierte WM-Fünfte den Gesamtsieg dank der besseren Tordifferenz vor Island. Dritter wurde Österreich nach einem 31:30 (14:16)-Erfolg gegen Russland.

Vor 6300 begeisterten Zuschauern bot der Gastgeber ein Handball-Feuerwerk. Kai Häfner war mit fünf Treffern bester Torschütze für die deutsche Mannschaft, die am kommenden Wochenende zwei Länderspiele in Hammamet und Tunis gegen Tunesien bestreitet.

Auch ohne Rechtsaußen Patrick Groetzki, der wegen einer Bauchmuskelzerrung ausfiel, steigerte sich die deutsche Mannschaft noch einmal im Vergleich zum 35:26-Sieg am Vortag gegen Russland. Die Abwehr stand sicher, und der Magdeburger Dario Quenstedt im Tor brachte mit seinen Paraden die Isländer zur Verzweiflung. Schon am Vortag war die Wiedergutmachung nach der 28:29-Auftaktpleite am Freitag gegen Österreich gelungen. „Wir haben die zwei Gesichter dieser Mannschaft erlebt“, sagte Bundestrainer Martin Heuberger.

Auch der Auftritt in Krefeld war bereits ein Höhepunkt: Zum einen bot die Nationalmannschaft gegen Russland eine ihrer zuletzt selten gewordenen starken Leistungen, zum anderen war die Halle an der Krefelder Westparkstraße ausverkauft. Die 5140 Zuschauer sorgten für eine prächtige Atmosphäre.

Dass den Besuchern dieser Nachmittag überhaupt geboten werden konnte, lag an den vielen Helfern des Krefelder Handballclubs SSV Gartenstadt. In einer Nachtschicht hatten sie nach dem Eishockey-Spiel der Pinguine am Freitag gegen Mannheim den Innenraum der Arena umgebaut. „Wir haben die Eisfläche mit vielen einzelnen Thermoplatten abgedeckt. Die wirken wie eine Kühlschranktür, da kommt im geschlossenen Zustand auch keine Kälte durch“, sagte Organisationsleiter und SSV-Vorsitzender Carsten Feld.

Erst vier Stunden vor dem ersten Spiel zwischen Island und Österreich um 15.00 Uhr war der Umbau vollendet. Schließlich mussten auch die nicht in den Verkauf gegangenen Stehplätze auf der Nordseite abgehängt werden. Und weil alles so perfekt geklappt hatte, durften die fleißigen Helfer gleich wieder ran. Denn gestern stand für die Pinguine gegen Wolfsburg schon wieder ein Heimspiel an.