Wegen Querelen: DHB in Verzug bei Handball-WM 2017
Hannover (dpa) - Der Deutsche Handballbund (DHB) ist bei der Organisation der Frauen-WM 2017 in Verzug. Statt wie geplant im Sommer werden nun erst zum Jahresende die Gastgeber-Städte ausgewählt.
„Wir werden aus den 15 Bewerbungen vier bis sieben Standorte auswählen. Die werden wir in den nächsten zwei Monaten bekanntgeben“, sagte DHB-Generalsekretär Mark Schober auf dem Außerordentlichen Bundestag in Hannover.
Die Verzögerungen erklärte er mit den Querelen im Verband, die nach dem Rücktritt von Präsident Bernhard Bauer im März ausgebrochen waren. Für die Wahl von Andreas Michelmann zu dessen Nachfolger mussten ein Kongress organisiert sowie Konflikte mit Landesverbänden ausgeräumt werden. „Wir sind leicht in Zeitverzug. Aber es gab in den letzten drei Monaten vieles anderes zu tun - leider“, sagte Schober.
Bei der Heim-WM in zwei Jahren soll die deutsche Mannschaft eine Medaille gewinnen. Nach der sportlich verpassten Qualifikation nimmt die DHB-Auswahl an der WM im Dezember in Dänemark nur dank einer Wildcard teil.
Deswegen hatte der Verband kürzlich Bundestrainer Jakob Vestergaard mit Jens Pfänder einen Co-Trainer zur Seite gestellt sowie einen Beirat aus den Bundesliga-Trainern Renate Wolf (Leverkusen), Dirk Leun (Buxtehude) und Leszek Krowicki (Oldenburg) installiert. „Alles, was versucht worden ist, ist in die Hose gegangen. Das System ist gescheitert. Deswegen wurde es Zeit, Veränderungen herbeizuführen“, sagte Leistungssportchef Bob Hanning. „Wenn wir 2017 keinen Erfolg haben, wird es sehr schwer in der Zukunft.“