Zwei Siege: DHB-Frauen kurz vor der WM-Reife

Stavanger (dpa) - Erst Schweden bezwungen, dann Spanien niedergerungen: 13 Tage vor ihrem Auftaktspiel bei der WM in Brasilien haben die deutschen Handball-Frauen Hoffnungen auf ein erfolgreiches Championat geweckt.

Durch das 25:22 (9:8) gegen den WM-Vierten Spanien hat die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Stavanger den zweiten Sieg im dritten Spiel des hochkarätig besetzten Vier-Nationen-Turniers gefeiert. Am Vortag hatte das Team von Bundestrainer Heine Jensen bereits den EM-Zweiten Schweden mit 26:22 besiegt. „Wenn wir das bei der WM geschafft hätten, wären wir WM-reif“, sagte der Däne.

Nur Olympiasieger, Europameister und WM-Auftaktgegner Norwegen war beim 24:27 zum Turnierauftakt zu stark für den 13. der EM. „Das war insgesamt ein guter Anfang mit der WM-Vorbereitung“, sagte Jensen, warnte aber zugleich vor übertriebenem Optimismus: „Die anderen üben und trainieren auch.“ Generalprobe vor dem Abflug zur WM in Brasilien vom 2. bis 18. Dezember ist in Horsens ein Länderspiel gegen Gastgeber Dänemark.

Bis dahin hofft Jensen auf weitere Fortschritte in seiner Mannschaft. Vornehmlich beim Timing und der Abstimmung hat er noch Reserven ausgemacht. „Da müssen wir noch etwas trainieren“, kündigte er an und vertraut auf die Einsatzbereitschaft seiner Spielerinnen: „Die Mädels sind da sehr bewusst.“

Wie schon gegen Schweden bewies die deutsche Mannschaft auch gegen Spanien Moral und ließ sich von Rückständen nicht entmutigen. „Wir schaffen es, das Spiel nach einem Drei-Tore-Rückstand noch zu drehen. Das ist positiv“, lobte der Bundestrainer die Einstellung seiner Mannschaft. Zudem ist das Experiment mit Nadine Krause auf der Mittelposition aufgegangen. „Nadine hat dort gegen Schweden ein sehr gutes Spiel gemacht. Ihre Stärke ist das Spielerische“, lobte der Trainer die ehemalige Welthandballerin.

Wie in den Partien zuvor setzte er auch zum Turnierabschluss auf das Rotationsprinzip. Trotzdem war die deutsche Mannschaft in der ersten Halbzeit spielbestimmend. Zwar lag Jensens Team nur mit maximal zwei Treffern vorn, musste aber nie einem Rückstand hinterherlaufen. Dennoch bot die DHB-Auswahl kein überzeugendes Spiel, weil sich zu viele technische Fehler und schwache Abschlüsse häuften. „Da waren wir nicht gut genug in unseren Kontern“, monierte Jensen.

So ging der Außenseiter nur mit einer 9:8-Führung in die Pause und musste beim 9:10 (34.) den ersten Rückstand hinnehmen. Beim 15:18 (47.) nahm Jensen eine Auszeit und forderte wieder mehr Konzentration von seinen Spielerinnen. Anschließend drehten seine Schützlinge das Spiel zum 23:20 (58.) und kamen noch zum verdienten Erfolg.