Hörmann-Nachfolge beim DSV: „Keine Quereinsteiger“

München (dpa) - Einen Quereinsteiger soll es beim Deutschen Skiverband als Nachfolger des scheidenden Präsidenten Alfons Hörmann nicht geben.

„Alle sind sich einig, dass es ein Mann aus den Reihen des DSV sein muss, der die Strukturen und Abläufe im deutschen Sport kennt“, sagte DSV-Pressesprecher Stefan Schwarzbach am Freitag während des Biathlon-Weltcups in Hochfilzen (Österreich). Die Verbandspräsidenten der Landesverbände würden sich auf Kandidaten festlegen, die Wahl erfolgt dann wie geplant am 29. Dezember auf der Verbandstagung in Oberstdorf. Bis dahin werde Hörmann im Amt bleiben.

Der bisherige Verbandsvorsitzende will an diesem Samstag an die Spitze des Deutschen Olympischen Sport-Bundes (DOSB) wechseln. Sein Interesse an einer Nachfolge hat der mit dem Verband vertraute ehemalige Skirennfahrer Christian Neureuther bekundet. „Natürlich bin ich nicht ein typischer Verbandspräsident, weiß aber, wie der Skiverband tickt, was er braucht. Ich habe intern meinen Hut in den Ring geworfen“, sagte der 64-Jährige in einem Interview des „Münchner Merkur“ (Freitags-Ausgabe). Derzeit ist Neureuther Mitglied im fünfköpfigen Aufsichtsrat der DSV Marketing GmbH.

Neben Neureuther gebe es einige weitere Kandidaten aus den Reihen des DSV-Präsidiums, erklärte DSV-Sprecher Schwarzbach. Namen wurden aber nicht genannt. DSV-Vizepräsident Peter Schlickenrieder hatte bereits signalisiert, nicht zur Verfügung zu stehen.

Als wichtigste Aufgabe bei einer möglichen Wahl zum Präsidenten bezeichnete Neureuther, Olympia-Fünfter von 1980, die Förderung des Leistungssports. Speziell Nachwuchsförderprogramme lägen ihm am Herzen. „Wir dürfen den Ursprung mit Schulen, Vereinen, Kindern, Eltern nicht verlassen, sonst wandern alle zum Fußball ab“, warnte der Garmisch-Partenkirchner. Der Vater von Slalom-Vizeweltmeister Felix Neureuther und Ehemann von Olympiasiegerin Rosi Mittermaier plädierte dafür, ehemalige Leistungssportler in die Nachwuchsarbeit zu integrieren.

Der DSV müsse zudem aufpassen, weiter genug finanzielle Unterstützung zu bekommen. „Wenn große Firmen erkennen, dass Deutschland in absehbarer Zeit keine Olympischen Spiele mehr bekommen wird, besteht die Gefahr, dass sie sich gar nicht mehr engagieren wollen“, mahnte Neureuther. Auch die Politik müsse erkennen, „welchen Stellenwert Sport in der Gesellschaft habe“.