Kronzeugen Witali und Julia Stepanow: „Wir bereuen nichts“

Düsseldorf (dpa) - Kronzeuge Witali Stepanow und seine Frau Julia sind erleichtert, dass ihre Aussagen zum systematischen Doping in Russlands Leichtathletik durch die Ermittlungen einer unabhängigen Kommission bestätigt wurden.

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„Es macht uns glücklich, dass die Wahrheit im Sport etwas wert ist. Wir bereuen nichts, was wir getan haben“, heißt es in einer in der ARD-„Sportschau“ am Samstag veröffentlichten Stellungnahme der beiden.

Der ehemalige Doping-Kontrolleur Witali und die Läuferin Julia Stepanow hatten nach ihren Enthüllungen in der im Dezember 2014 ausgestrahlten ARD-Dokumentation „Geheimsache Doping - Wie Russland seine Sieger macht“ ihr Heimatland verlassen.

Unterdessen hat der russische Sportminister Witali Mutko im „Sportschau“-Interview den Olympia-Ausschluss von Leichtathleten seines Landes als nicht möglich bezeichnet. „Ich schließe so einen Verlauf der Entwicklung aus, was das Verbot der Teilnahme der Sportler angeht“, sagte er. Denn das Doping-Problem sei keines der russischen Leichtathletik. Es sei ein Problem der Leichtathletik in der Welt und es habe nicht in Russland angefangen.

Zugleich betonte er, dass Russland den Anti-Doping-Kampf in der Welt mit hohen Beträgen mitfinanziere. „Wir zahlen eine Millionen Dollar, um Mitglied er Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zu sein, und zahlen 300 000 Dollar an die UNESCO für Maßnahmen gegen Doping“, erklärte Mutko. „Wofür machen wir das? Damit von unserem Geld neue Kontrollmethoden entwickelt werden, verschiedene Programme eingeführt werden - oder dass Denunzianten incognito für Geld andere abhören und verraten“, sagte er mit Bezug auf die Kronzeugen Witali und Julia Stepanowa.