Kazmirek-Absage 125 Athleten im DLV-Aufgebot für EM

Kienbaum (dpa) - Ausgerechnet am Medientag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes musste Zehnkämpfer Kai Kazmirek seine Teilnahme an der Heim-EM in Berlin absagen.

Foto: dpa

Der 27-jährige Weltmeisterschafts-Dritte plagt sich mit muskulären Irritationen, die im Sprint-Training in Kienbaum aufgetreten sind, teilte der Deutsche Leichtathletik-Verband mit. Damit reduzierte sich das DLV-Aufgebot für die EM von Montag bis zum 12. August auf 125 Starter.

„Es ist extrem dramatisch und bedauerlich, aber die Ärzte haben versichert, dass es keine Startchance gibt“, erklärte DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska. Für Kazmirek wurde der U20-Welt- und Europameister Niklas Kaul vom USC Mainz nachnominiert. „Er ist ein Nachwuchsathlet, an dem die Zuschauer ihre Freude haben werden“, sagte Gonschinska. Der erst 20-jährige Kaul hatte im Mai beim Meeting in Götzis seine Bestleistung von 8209 Punkten aufgestellt.

Abgebrochen hatte zuvor der WM-Zweite Rico Freimuth (Halle/Saale) die Saison. Er hatte das mit mentalen Problemen begründet. „Damit sind zwei WM-Medaillengewinner weniger im Aufgebot“, sagte Gonschinska.

Dennoch bleibt er zuversichtlich, dass die deutschen Leichtathleten bei der EM erfolgreich sein werden. „Wir gehen als Heim-Mannschaft optimistisch in die Wettbewerbe. Ich hoffe auf viele Überraschungen und darauf, dass der Funke von den Zuschauern auf die Athleten überspringt“, sagte Gonschinska.

Für ihn sind die Europameisterschaften 2014 in Zürich und die dort gewonnenen 8 Medaillen (4 Gold/1 Silber/3 Bronze) der Vergleichswert - und nicht die 16 Edelplaketten von Amsterdam 2016. „Eine EM vor Olympischen Spielen ist nicht mit dieser zu vergleichen. Es gibt eine andere Konkurrenzsituation, keine festen Medaillenbänke“, erklärte Gonschinska.

Für die EM im Berliner Olympiastadion haben 1572 Athleten aus 49 Ländern gemeldet. Darunter sind 30 neutrale Athleten. Dies sind russische Sportler, die vom Leichtathletik-Weltverband IAAF eine Ausnahmestartgenehmigung erhalten haben. Die IAAF hatte den russischen Verband 2015 wegen des Doping-Skandals suspendiert.