3:33,33 - Schnapszahl für 1500-Meter-Läufer Tesfaye
Doha (dpa) - Als Homiyu Tesfaye sogar Dieter Baumann überholt hatte, musste sein Trainer Wolfgang Heinig lachen. „3:33,33 - diese Zeit ist Homiyu extra für mich gerannt, damit ich sie mir in meinem Alter besser merken kann“, sagte der 62-Jährige.
Am Vorabend hatte sein junger Schützling in Doha in einem historischen 1500-Meter-Rennen aufgetrumpft: Als Elfter in 3:33,33 Minuten stürmte der gebürtige Äthiopier beim Diamond-League-Auftakt auf Platz vier der „ewigen“ deutschen Bestenliste.
Heinig bescheinigte dem erst 20 Jahre alten Mittelstreckler von der LG Eintracht Frankfurt ein „sehr, sehr mutiges Rennen“, in dem erstmals in der Geschichte sechs Läufer unter 3:31,00 Minuten blieben. Im Ziel hatte der WM-Fünfte Tesfaye auch Olympiasieger Baumann (3:33,51) passiert - in der DLV-Bestenliste. Zum knapp 34 Jahre alten deutschen Rekord von Thomas Wessinghage (Mainz/3:31,58) fehlen dem gebürtigen Äthiopier noch knapp zwei Sekunden.
EM-Norm für Zürich abgehakt, persönliche Bestleistung - Tesfaye, schon bei der WM in Moskau bester Europäer, gehört nun zu den Medaillenkandidaten für die Leichtathletik-EM in Zürich vom 12. bis 17. August. „Er hat noch Reserven“, befand Trainer Heinig. Und der Rekord? „Das ist eine Sache, die man sicherlich auf dem Radar hat.“