Diskuswerfer Harting kritisiert Anti-Doping-Aktivistin
Kienbaum (dpa) - Diskuswerfer Robert Harting hat mit Empörung auf eine Äußerung der Anti-Doping-Aktivistin Ines Geipel reagiert.
„Das ist eine massive Beleidigung meiner Arbeit und nicht objektiv. Man kann als Doping-Opfer nicht andere Athleten beleidigen“, sagte der Olympiasieger und zweifache Weltmeister im Bundesleistungszentrum Kienbaum, wo er sich auf die Leichtathletik-WM in Moskau (10. bis 18. August) vorbereitet. Die frühere DDR-Sprinterin und Vorsitzende des Dopingopfer Hilfevereins DOH hatte in einem Interview des Fachmagazins „Leichtathletik“ laut Harting die gesamte Sportart unter einen General-Dopingverdacht gestellt.
Geipel hatte auf die Frage nach Anzeichen für Doping in bestimmten Disziplingruppen unter anderem gesagt: „Die deutsche Leichtathletik hat ja auch einiges an Bemerkenswertem zu bieten.“ Harting hatte diese Interview-Passage auf seine Facebook-Seite gestellt und kommentiert: „Das geht gar nicht.“ Die Aussage Geipels mache ihn traurig. „Wenn sie ihren Seelenfrieden dadurch findet, soll sie ruhig weiter reden“, bemerkte der 28-Jährige mit Sarkasmus in der Stimme.
Im Zusammenhang mit der am Montag veröffentlichten brisanten Studie und der dunklen Dopingvergangenheit der Bundesrepublik sprach sich Harting für ein Anti-Doping-Gesetz aus. „Ich würde so ein Gesetz begrüßen“, sagte der Sportler des Jahres 2012, betonte jedoch auch, dass die Nationale Antidoping Agentur NADA gewisse Erfolge im Kampf gegen Leistungs-Manipulation stärker betonen sollte. „Ich vermisse die deutliche Positionierung der NADA. Immerhin gab es in den vergangenen zwei Jahren 5000 Kontrollen, und 97 Prozent der Proben waren negativ.“