Doping-Ermittlungen gegen Domínguez eingestellt
Madrid (dpa) - Die spanische Läuferin Marta Domínguez ist nicht in den Dopingskandal um die „Operation Windhund“ verwickelt, der im Dezember 2010 aufgedeckt worden war. Die Justiz stellte die Ermittlungen gegen die Weltmeisterin im 3000-Meter-Hindernislauf weitgehend ein.
Der Verdacht, wonach die erfolgreichste spanische Leichtathletin andere Sportler mit Dopingmitteln versorgt haben soll, habe sich nicht bestätigt, verlautete aus Justizkreisen in Madrid. Die Untersuchungsrichterin Mercedes Pérez Barrios habe die Sache daher zu den Akten gelegt. Domínguez war im Dezember 2010 - zusammen mit 13 weiteren Verdächtigen - in der „Operación Galgo“ (Operation Windhund) vorübergehend festgenommen worden. Die Polizei legte ihr damals zur Last, einem Ring zum Vertrieb von Dopingmitteln angehört zu haben, an dem auch der mutmaßliche Dopingarzt Eufemiano Fuentes beteiligt gewesen sein soll.
Die Ermittlungen stützten sich unter anderem auf ein Video, auf dem zu sehen war, wie Domínguez ihrem Manager einen Umschlag mit einer Ampulle übergab, die für den Langstreckenläufer Alberto García bestimmt war. Bei dem Athleten wurden später drei solcher Fläschchen sichergestellt. Laboranalysen ergaben jedoch, dass die Ampullen keinerlei verbotene Substanzen enthielten. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Domínguez' Anwalt José Rodríguez. „Aber der Image-Schaden ist irreparabel.“
Die Justiz ermittelt allerdings noch in zwei anderen Verfahren gegen Domínguez. Dabei geht es um die Frage, ob die Läuferin ihre Bankkonten in Andorra und Monaco zur Steuerhinterziehung genutzt und ob sie einem Trainingskollegen rezeptpflichtige Arzneimittel beschafft hat. Diese Verdachtsmomente gelten jedoch als weniger gravierend als der - nun ausgeräumte - Verdacht einer Verwicklung in den Dopingskandal.
Domínguez ist im achten Monat schwanger. Sie hatte angekündigt, nach der Geburt ihres Kindes die Karriere als Leistungssportlerin fortzusetzen und wieder an offiziellen Wettkämpfen teilzunehmen.