Gastgeber Deutschland führt bei Team-EM

Braunschweig (dpa) - Deutschland ist nach dem ersten Tag der Team-EM der Leichtathleten in Braunschweig in Führung gegangen, die Hoffnung auf den Titelgewinn wächst.

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Der Gastgeber war nach der Disqualifikation der 4 x 100-Meter-Staffel der Frauen hinter Russland zunächst auf Platz zwei geführt worden. Später wurde die Disqualifikation jedoch zurückgenommen, Deutschland steht mit 195 Punkten als Tagessieger fest. Russland liegt mit drei Zählern Rückstand auf Platz zwei vor Frankreich (161).

Für deutsche Einzelerfolge sorgten Weltmeister David Storl (Kugelstoßen), Christian Reif (Weitsprung) und Arne Gabius (5000 Meter). Deutschland gewann den kontinentalen Vergleich 2009 in Leira/Portugal. Die Team-EM ist eine wichtige Standortbestimmung für die Europameisterschaften im August in Zürich.

Auf Weltmeister Storl war Verlass. Mit der Saisonbestleistung von 21,20 Metern gewann er zum dritten Mal bei einer Team-EM. Nach 20,26 und 20,85 Metern schaffte der 23-Jährige aus Chemnitz die Siegweite im dritten Versuch. Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen) wurde Zweiter (20,57 Meter). „Ich bin froh, dass ich mich Stück für Stück reingekämpft habe“, meinte Storl. „Ich wollte eigentlich um 21,50 Meter weit stoßen, aber 21,20 Meter sind schon okay.“

Der ehemalige Europameister Christian Reif setzte sich im Weitsprung mit 8,13 Metern gegen den Briten Greg Rutherford (7,99 Meter) durch. Die ersten Sätze des Athleten aus Rehlingen waren noch auf 7,57 und 7,74 Meter limitiert gewesen. Für den dritten individuellen Erfolg der Deutschen sorgte Arne Gabius über 5000 Meter. In einem Fotofinish setzte sich der Tübinger in 13:55,89 Minuten gegen Jesus Espana (Spanien/13:56,00) durch.

Im Diskuswurf-Ring machte Shanice Craft eine gute Figur und kämpfte sich mit 65,07 Metern hinter der Französin Mélina Robert-Michona auf Rang zwei. Die 21 Jahre alte Mannheimerin war für die verletzte EM-Zweite Nadine Müller eingesprungen. Linda Stahl war nicht zufrieden: Die Weltjahresbeste im Speerwurf wurde mit 61,58 Metern nur Dritte. Olympiasiegerin Barbora Spotakova aus Tschechien gewann unangefochten mit 65,57 Metern.
Nicht so toll lief es bei Hammerwurf-Routinier Markus Esser (34). Mit mageren 74,90 Metern wurde er Vierter. „Es ist ein Technikproblem, der Hammer will einfach nicht fliegen“, meinte der Athlet von Bayer Leverkusen. Für ihn wird es mit der EM-Teilnahme eng: Die Qualifikationsweite liegt bei 77,00 Metern. Einen guten Einstand bei der Team-EM feierte seine zehn Jahre jüngere Vereinskameradin Katharina Bauer, die im Stabhochsprung mit 4,40 Metern Dritte wurde.

Enttäuscht war Homiyu Tesfaye nach seinem zweiten Platz über 1500 Meter in 3:38,10 Minuten hinter Jakub Holusa (Tschechien/3:37,74). „Ich bin zu vorsichtig gelaufen“, urteilte der Frankfurter, der die europäische Bestenliste anführt. Über 400 Meter Hürden kam Vorjahressieger Silvio Schirrmeister (Chemnitz) in 49,80 Sekunden ebenfalls als Zweitschnellster ins Ziel.

Die frühere Europameisterin Verena Sailer (Mannheim) musste sich in 11,45 Sekunden mit Platz drei über 100 Meter zufriedengeben. Bei den Männern war der Franzose Jimmy Vicaut mit 10,03 Sekunden eine Klasse für sich. Der Leipziger Martin Keller wurde mit 10,49 Sekunden Neunter. Unter den Erwartungen blieb Diana Sujew (Hamburg), die in 8:54,50 Minuten über 3000 Meter nur den achten Platz erreichte. Dafür lief die siegreiche Niederländerin Sifan Hassan in 8:45,24 Minuten so schnell wie noch keine Europäerin in diesem Jahr.