Harting fordert empfindliche Dopingsperren
Hamburg (dpa) - Diskus-Olympiasieger Robert Harting hat sich nach dem Doping-Skandal vor allem um die Sprinter Tyson Gay und Asafa Powell für härtere Strafen ausgesprochen.
Er halte das bisherige Sport-Verbot von zwei Jahren für nicht wirksam genug, erklärte der 28-Jährige in „Sport-Bild“. „Es muss eine Sperre von mindestens fünf Jahren geben“, sagte er. Nur das sei wirksam.
Fünf Jahre überbrücke man nicht mit dem Geld, das man in einem Jahr durch Doping verdient hat. „Der Asafa Powell verdient pro Lauf 80 000 Dollar. Das macht der fünfmal. Über zwei Jahre Sperre lacht der sich doch tot“, sagte Harting in Bundesleistungszentrum in Kienbaum.
Der Körper verändere sich zudem sehr stark, wenn man keine Wettkämpfe bestreitet. Da verliere man Leistungsfähigkeit. Das wäre wirklich eine Abschreckung, meinte der Berliner: „Nach fünf Jahren Wettkampfpause bist du raus.“ Der ehemalige 100-Meter-Weltrekordler Powell war ebenso wie der frühere Dreifach-Weltmeister Gay in der A-Probe positiv auf Doping getestet worden.
Das Thema Doping findet Harting „traurig, doch es ist für uns saubere Sportler gut zu sehen, dass die Betrüger entdeckt werden“. Für ihn sei es kein Problem, die Diskusscheibe ohne verbotene Substanzen 71 Meter zu schleudern. „Ich bin der lebende Beweis, dass es auch ohne Doping geht“, meinte er.
Darüber hinaus machte Harting sich für die Einführung eines Anti-Doping-Fonds stark. Dieser beinhalte seiner Idee zufolge ein „Kontrollsystem der Länder untereinander, damit dort gegenseitig kontrolliert wird, was die anderen machen.“ Der Sportler des Jahres 2012 nahm dafür die Funktionäre in die Pflicht. „Man kann einiges tun, wenn man nur will“, sagte er: „Wenn Thomas Bach zum IOC-Präsidenten gewählt wird, könnte er doch einen Anti-Doping-Fond einführen“, schlug Harting vor.