Hochspringerin Friedrichs schwierige Formsuche
Düsseldorf (dpa) - Von einer Leichtigkeit des Springens ist Ariane Friedrich im Olympia-Jahr noch weit entfernt. Auch beim 36. Hochsprung mit Musik in Arnstadt reichte es nur zu 1,85 Meter und dem neunten und letzten Platz.
„Es läuft nach der Verletzung und der 16-monatigen Wettkampfpause technisch noch nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte“, kommentierte die 28 Jahre alte Weltmeisterschafts-Dritte von 2009 ihre schwierige Formsuche. „Ich muss nun in den sauren Apfel beißen und mit Höhen zufrieden sein, die ich mir nicht erhofft hatte.“
Bei ihrem Comeback nach einem Achillessehnenriss in der vergangenen Woche im tschechischen Hustopece konnte sie auch nur 1,84 Meter überqueren. „Ich hoffe, die deutschen Hallen-Meisterschaften Ende Februar in Karlsruhe machen mir mehr Spaß“, sagte die Frankfurterin. „Ich trainiere auf ähnlich harten Boden, wie wir ihn in Karlsruhe vorfinden werden.“
An eine Veränderung ihres „Winterfahrplans“ denkt sie aber ebenso wenig wie Trainer Günter Eisinger. „So seltsam es bei einer Athletin klingen mag, die zwei Meter einst sicher im Griff hatte: Ari muss das Springen im Wettkampf erst wieder lernen.“ Deshalb habe sie die Hallensaison in Angriff genommen. „Sonst würde uns die Zeit bis London zu knapp werden“, meinte Eisinger.
Ein Vorgeschmack, was Ariane Friedrich bei den Olympischen Spielen an der Themse erwarten könnte, bekam sie schon in Arnstadt. Weltmeisterin Anna Tschitscherowa blieb mit 2,06 Meter nur zwei Zentimeter unter dem Hallen-Weltrekord und verwies ihre russische Teamkollegin Irina Gordejewa sowie die Olympiasiegerin Tia Hellebaut (Belgien) auf die weiteren Plätze. Beide meisterten 1,97 Meter.
Bei den Männern gewann der WM-Zweite Alexej Dmitrik vor Iwan Uchow (beide Russland) und dem Griechen Konstantinos Baniotis: Das Trio übersprang 2,30 Meter. Vierter wurde mit 2,27 Metern der Dresdner Raul Spank.
Gewonnen, aber nicht zufrieden lautete das Fazit von Stabhochspringer Malte Mohr. Der Wattenscheider siegte im finnischen Tampere zwar mit 5,65 Metern, haderte aber mit seiner Leistung. „Es war okay, aber ich mache den Anlauf immer noch aus 14 Schritten, habe noch nicht auf langen Anlauf umgestellt“, sagte Mohr. „Das muss sich einspielen.“ Die Norm für die Hallen-WM im März in Istanbul hatte er zuvor beim Meeting in Chemnitz mit 5,72 Metern erfüllt. In Finnland hatte Mohr noch 5,77 Meter auflegen lassen, aber ohne Erfolg.
Stark trumpfte erneut Vizeweltmeisterin Nadine Müller auf. Bei einem Wurf-Meeting am Samstag in Kienbaum warf die Diskuswerferin aus Halle 66,07 Meter weit. Nur dreimal hat sie in ihrer Karriere bisher die 66-Meter-Marke übertroffen. Im Hammerwurf-Wettkampf in Frankfurt/Main war Markus Esser der herausragende Athlet. Der WM-Vierte aus Leverkusen schaffte 77,18 Meter im ersten Versuch.