Homosexualität: IAAF fordert Sinneswandel in Russland
Moskau (dpa) - Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hat Russland vor Beginn der Weltmeisterschaft in Moskau aufgefordert, die Ansichten über Homosexuelle zu überdenken.
Zugleich betonte IAAF-Sprecher Nick Davies, dass sein Verband ein Gesetz wie das zum Verbot von Homosexuellen-Propaganda nicht verändern kann. „Das Gesetz existiert und es ist eine politische Angelegenheit dieses Landes“, erklärte Davies, der auch stellvertretender IAAF-Generalsekretär ist.
Davies verwies zudem auf die IAAF-Statuten, in der in Artikel 3 festgeschrieben ist, dass es keine Diskriminierung jeder Art geben darf. „Deshalb ist es einfach kein Problem unseres Sports“, sagte Davies. „Bei unserer WM haben Athleten aus 212 Ländern aus der ganzen Welt mit verschiedenen Meinungen die Chance zusammenzukommen.“ Es sei deshalb eine gute Gelegenheit für die russischen Menschen und die Regierung zu erleben, wie diese Sportler mit verschiedenen Lebensstilen leben und dadurch ihre Sicht zu überdenken.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am 30. Juni ein Gesetz zum Verbot von Homosexuellen-Propaganda unterzeichnet. Damit stehen Äußerungen über gleichgeschlechtliche Lebensweisen in Gegenwart von Minderjährigen unter Strafe. Homosexuellen-Aktivisten fordern eine Abschaffung des Gesetzes. Das Gesetz, das international große Kritik hervorgerufen hat, soll bei den Winterspielen in Sotschi nicht zur Anwendung kommen, haben die Gastgeber dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) versichert.