Novitäten und Besonderheiten Leichtathletik-EM als Sportshow
Berlin (dpa) - Die klassische Leichtathletik aufpeppen, mit frischen Ideen neue Fans gewinnen, aus einer langweiligen Dauersendung eine kurzweilige Show machen: Dieses Credo gilt für die Macher der 24. Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin (6. bis 12. August) um Cheforganisator Kowalski.
Die Deutsche Presse-Agentur listet Beispiele für Novitäten und Besonderheiten auf:
KOMPAKTER ZEITPLAN: Die sechs Abend-Sessions im Olympiastadion werden zum Feuerwerk der Leichtathletik. Keiner der Finalabende dauert länger als drei Stunden. Am Wochenende gibt es im Stadion gar keine Frühveranstaltungen mit Qualifikationen mehr. 20 Kilometer Gehen (Samstag) und Marathon (Sonntag) finden auf einem Rundkurs in der City statt. Am abschließenden Sonntag geht im Stadion die Post ab: Zwischen 19.10 Uhr (Stabhochsprung Männer) und 21.35 Uhr (4x 100-Meter-Staffel der Männer) gibt es acht Finals - Schlag auf Schlag innerhalb von 2:25 Stunden.
KUGEL-QUALI IN DER CITY: Auch wenn Kugelstoßer David Storl in der Qualifikation am Montagabend nur einen Versuch braucht - allein das schöne Panaroma ist es wert: Die starken Männer werden mitten in der City ihre Finalisten ermitteln: direkt auf dem Breitscheidplatz an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Die Macher erhoffen sich viele Zuschauer, die so vielleicht Geschmack an der Leichtathletik finden. Die Quali ist öffentlich, der Eintritt frei.
VIDEO-SCREENS: Um alles mitzubekommen, werden fünf Video-Bildschirme im Olympiastadion installiert, davon sind zwei unter dem Dach montierte Leinwände 350 Quadratmeter groß. Außerdem gibt es LED-Werbebanden, die auch für Wettkampfinformationen genutzt werden.
LASERLINIE: Wenn der Sand aufspritzt, kann man oft nicht sehen, wo genau der Springer in der Grube gelandet ist. Eine Laserlinie soll diese Messung im Weit- und Dreisprung sichtbar machen - ähnlich wie im Fernsehen beim Skispringen.
HOT SEATS: Bin ich nun im Finale? Wenn es im Halbfinale der Sprinter um Zentimeter und Hundertstelsekunden geht, beginnt oft das große Zittern. Dafür gibt es erstmals sogenannte Hot Seats: Während der Semifinals müssen die Sprinter - von den Zuschauern sichtbar - im „heißen Stuhl“ um ihr Weiterkommen bangen. „Wir transportieren so Emotionen, die sonst nur in den Katakomben stattfinden“, sagte EM-Cheforganisator Frank Kowalski.
EUROPÄISCHE MEILE: Ein Schauplatz der EM ist die Europäische Meile am Breitscheidplatz mitten in Berlin, wo die Kugelstoß-Qualifikation der Männer, die Marathon- und Geherwettbewerbe sowie 38 Siegerehrungen vor einer Tribüne für 4000 Zuschauer stattfinden werden. Damit soll die EM in die Stadt getragen werden.
TOP-SPRINTER SCHON IM HALBFINALE: Um den Zeitplan zu straffen, kommen die Top-12 der europäischen Bestenlisten in den Lauf-Disziplinen von 100 bis 400 Meter direkt ins Halbfinale. Dabei sind auch die DLV-Asse Aleixo Platini Menga (200 Meter), Gregor Traber (110 Meter Hürden), Luke Campbell (400 Meter Hürden), Gina Lückenkemper (100 Meter), Tatjana Pinto (100 und 200 Meter) sowie Pamela Dutkiewicz und Cindy Roleder (beide 100 Meter Hürden).