Früherer Stabhochspringer Neue Hoffnung für Tim Lobinger: Stammzellenspender gefunden
München (dpa) - Vor 20 Jahren überflog der frühere Weltklassse-Stabhochspringer Tim Lobinger als erster Deutscher die magische Sechs-Meter-Marke. Seit einigen Monaten kämpft der Münchner gegen eine akute Leukämie.
Jetzt hat er einen Spender für eine Stammzellentransplantation gefunden.
Dies bestätigte sein Management der Deutschen Presse-Agentur. Die fünfwöchige Isolation habe bereits begonnen, zudem habe der 44 Jahre alte Lobinger vier Chemotherapie-Blöcke und Bestrahlungen bereits hinter sich.
„Tim und seine Ärzte sind zuversichtlich, dass er die weitere Zeit gut übersteht und große Chancen auf ein gesundes Leben hat“, erklärte sein Management weiter. Die Stammzellen des Spenders sollen dazu beitragen, das Immunsystem wieder zu stärken und gesund zu machen. Lobinger setze auch in diesem Kampf wie einst im Leistungssport „auf Willensstärke und Disziplin“.
Lobinger war 1997 der erste deutsche Stabartist, der im Freien die Sechs-Meter-Marke überwand. 2003 gewann er in Birmingham Gold bei den Hallen-Weltmeisterschaften, zudem drei Medaillen bei Europameisterschaften. Viermal nahm er an Olympischen Spielen teil. Über viele Jahre hinweg war der extrovertierte Athlet eine der prägenden Figuren seiner Sportart.
Im Mai hatte Lobinger seine Erkrankung publik gemacht, sich seitdem aber aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Die Nachricht hatte für Bestürzung in Leichtathletik-Kreisen gesorgt. Ein großes Ansinnen sei es dem Ex-Leichtathleten, so Lobingers Management, drauf hinzuweisen, wie wichtig es sei, sich für Stammzellentherapien typisieren zu lassen.
Der neunmalige deutsche Freiluft-Meister arbeitete nach seiner Karriere vier Jahre lang als Athletiktrainer im Profifußball bei RB Leipzig. 2016 kehrte er aus privaten Gründen mit seiner Familie nach München zurück. Dort baut Lobinger ein funktionelles Trainerzentrum auf und hat sich als Athletiktrainer für Spitzensportler spezialisiert.