New-York-Marathon: Kenianische Erfolge und Dopingfragen
New York (dpa) - Zahltag beim New-York-Marathon im Central Park - aber auch unbeantwortete Dopingfragen mitten in Manhattan.
Wilson Kipsang hat sich auf den letzten Metern sowohl den Sieg beim 44. New-York-Marathon als auch in der Gesamtwertung der Laufserie World Marathon Majors 2013/2014 gesichert. Der kenianische Ex-Weltrekordhalter setzte sich in 2:10:59 Minuten gegen den Äthiopier Lelisa Desisa (2:11:06) durch und strich insgesamt 600 000 Dollar (etwa 480 000 Euro) Preisgeld ein. Bei den Frauen lief Maria Keitany aus Kenia als Erste über die Ziellinie (2:25:07).
Keitany triumphierte damit gleich bei ihrem ersten Marathon seit 2012. Im Vorjahr pausierte die zweimalige London-Siegerin und brachte ihr zweites Kind zur Welt. Im medialen Mittelpunkt stand - obwohl gar nicht vor Ort - auch Keitanys Landsfrau Rita Jeptoo, die sich Dopinganschuldigungen ausgesetzt sieht.
Die überragende Langstrecken-Athletin der vergangenen beiden Jahre, die sowohl den Marathon in Boston als auch Chicago jeweils zweimal gewann, wird auf der WMM-Internetseite zwar immer noch als Spitzenreiterin geführt. Doch nachdem am Freitag bekannt wurde, dass die A-Probe von Jeptoos Trainingskontrolle aus dem September eine verbotene Substanz aufwies, entschied die WMM umgehend, die für Sonntag geplante Zeremonie der Gesamtsieger in New York zu verschieben. Das Ergebnis der B-Probe ist noch offen. Sollte auch diese positiv sein, würde die Zweitplatzierte Edna Kiplagat aus Kenia die Laufserie der sechs bedeutendsten Marathons der Welt gewinnen und somit den Jackpot von 500 000 Dollar (etwa 400 000 Euro).
Klare Verhältnisse herrschen derweil bei den Männern: Durch seinen Sieg in New York überholte Kipsang seinen Landsmann Dennis Kimetto im WMM-Ranking noch und gewann mit einem Punkt Vorsprung die halbe Million Dollar Preisgeld. Bis knapp 400 Meter vor dem Ziel war Kipsang gleichauf mit Desisa, dann setzte er auf dem leichten Anstieg im Central Park zum Schlussspurt an. „Ich habe mir die Kraft aufgehoben und war sehr selbstbewusst, dass ich mich auf den letzten Metern durchsetzen würde“, sagte Kipsang.
Vor wenigen Wochen hatte er seinen im vorigen Jahr in Berlin aufgestellten Weltrekord an Kimetto verloren, der in der deutschen Hauptstadt in 2:02:57 Stunden gewann - nun revanchierte sich Kipsang und entriss Kimetto den Jackpot.