Sprinter knacken deutschen Staffelrekord
Weinheim (dpa) - Die deutschen Sprinter haben den letzten Olympia-Formtest mit einem beeindruckenden Staffelrekord gekrönt und in Weinheim weitere Superzeiten auf die Bahn gezaubert.
In 38,02 Sekunden über 4 x 100 Meter verbesserten Julian Reus (Wattenscheid), Tobias Unger (Stuttgart), Alexander Kosenkow (Wattenscheid) und Lucas Jakubczyk (Berlin) am Freitagabend die über 30 Jahre alte deutsche Bestmarke gleich um 27 Hundertstelsekunden.
Schneller als die Deutschen waren in diesem Jahr nur die USA und Jamaika. Den bisherigen Rekord (38,29 Sekunden) hatte noch eine DDR-Staffel am 9. Juli 1982 in Karl-Marx-Stadt aufgestellt. Zudem glänzten Reus über 100 Meter in 10,09 Sekunden und Ex-Europameisterin Verena Sailer in 11,05 Sekunden.
Der Wattenscheider schrammte nur um drei Hundertstelsekunden am deutschen 100-Meter-Uraltrekord des Magdeburgers Frank Emmelmann aus dem Jahre 1985 vorbei und ist jetzt der zweitschnellste Deutsche auf der kurzen Sprintstrecke. „So ganz realisieren kann ich es selbst noch nicht. Für so einen Lauf muss einfach alles passen. Mit einer Zeit unter 10,20 Sekunden hatte ich geliebäugelt, aber das ich so schnell laufen kann, überrascht mich selbst“, sagte Reus. Auch Unger lieferte in 10,20 Sekunden eine beachtliche Zeit ab.
Staffel-Europameisterin Verena Sailer (Mannheim) freute sich über ihre persönliche Bestleistung, konnte es aber zunächst kaum fassen. Dann fiel sie ihrem Trainer Valerij Bauer um den Hals und meinte nur: „Das kam überraschend.“