Usain Bolt gewinnt letztes Saison-Rennen in Brüssel

Brüssel (dpa) - Superstar Usain Bolt hat auch sein letztes Rennen in diesem Jahr ganz locker gewonnen. Beim Diamond-League-Finale der Leichtathleten in Brüssel siegte der Weltmeister und Olympiasieger aus Jamaika in 9,80 Sekunden über 100 Meter.

Der Amerikaner Michael Rodgers (9,90), sein Landsmann Nesta Carter und auch sein vermeintlich stärkster Rivale Justin Gatlin aus den USA (beide 9,94) liefen Bolt auch vor 48 000 Zuschauern im König-Baudouin-Stadion nur hinterher. „Das war ein perfekter Abschluss für dieses Jahr“, sagte der Dreifach-Weltmeister von Moskau. „Ich habe nochmal alles gegeben, eine gute Zeit herausgeholt und bin jetzt glücklich.“

Aus deutscher Sicht verlief der Abend nicht ganz so erfolgreich wie das erste Diamond-League-Finale vor einer Woche in Zürich, als Stabhochspringerin Silke Spiegelburg den Gesamtsieg in der weltweiten Serie holte. Sprinterin Verena Sailer wurde in 11,28 Sekunden immerhin Sechste eines Weltklasse-Laufs über 100 Meter. „Ich bin zufrieden und nehme viel Motivation für das nächste Jahr mit“, sagte sie. Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika lief in 10,72 Sekunden einen Meetingrekord und blieb nur eine Hundertstel über ihrer Weltjahresbestleistung von der WM.

Für die Diskuswerferinnen Nadine Müller und Anna Rüh endete die Saison mit einer Enttäuschung. Beide belegten in Brüssel nur die Plätze sieben und acht. Die WM-Vierte Müller warf lediglich 60,40 Meter weit, Junioren-Weltmeisterin Rüh kam in ihrem ersten Wettkampf nach längerer Verletzungspause auf 58,59 Meter. „Das war eine schwere, lange Saison - meine schwerste bisher“, sagte Müller. „Heute hat die Technik nicht hingehauen. Aber insgesamt bin ich mit dem Jahr zufrieden.“ Weltmeisterin Sandra Perkovic feierte mit 67,04 Metern ihren siebten Sieg im siebten Diamond-League-Wettbewerb. Bei allen Meetings dieses Jahres zu gewinnen, schaffte neben der Kroatin nur die 400-Meter-Hürden-Läuferin Zuzana Hejnova aus Tschechien.

Bei den Kugelstoßern musste Weltmeister David Storl seinen Start kurzfristig wegen Magenproblemen absagen. In seiner Abwesenheit siegte der WM-Zweite und Diamond-League-Gesamtsieger Ryan Whiting aus den USA mit 21,45 Metern vor dem Bulgaren Georgi Ivanov (20,95).

Die letzten offenen „Diamond-Race“-Entscheidungen verliefen spannend. Über 200 Meter setzte sich der Jamaikaner Warren Weir in starken 19,87 Sekunden im direkten Duell mit seinem härtesten Rivalen Nickel Ashmeade (Jamaika/19,93) durch. Über 400 Meter Hürden brach der Gesamtführende Javier Culson aus Puerto Rico (48,60) zwar auf der Zielgeraden ein und musste den Tagessieg dem Weltmeister Jehue Gordon aus Trinidad und Tobago (48,32) überlassen. Seinen Gesamtsieg in der Diamond League rettete Culson aber hauchdünn vor dem Amerikaner Michael Tinsley (ebenfalls 48,60) ins Ziel.