Machtverlust für Felix Magath

Der Trainer gibt sich nach VW-Beschlüssen gelassen.

Wolfsburg. Am Tag seiner Entmachtung beim VfL Wolfsburg blieb der bisherige Alleinherrscher Felix Magath völlig kontrolliert. Kühl verkündete der Trainer, Manager und Sport-Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten, dass ihn sein neuer Chef unbeeindruckt lasse. „Das können Sie sehen, wie Sie wollen. Für mich ist das völlig nebensächlich“, bekräftigte Magath. Dabei muss der Meistercoach von 2009 bei den Niedersachsen nun erstmals Rechenschaft ablegen. Magath verliert zum 1. April einen Großteil seiner Macht. Dann setzt ihm Klub-Eigentümer VW zum ersten Mal einen Aufpasser vor die Nase. Der bisherige Finanz-Geschäftsführer Wolfgang Hotze wird künftig auch Sprecher der Geschäftsführung und damit Magaths Chef.

„Die Schaffung einer übergeordneten Sprecherfunktion ist angesichts unserer ambitionierten vereinsübergreifenden Ziele und der wachsenden Komplexität unseres Geschäfts der richtige Schritt zur richtigen Zeit“, teilte VfL-Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia mit. Bislang hatte Magath im sportlichen Bereich das alleinige Sagen. Sein Selbstverständnis wurde auch nach der Verkündung der VW-Entscheidung deutlich. „Für mich ändert sich nichts, und das ist die Hauptsache“, befand Magath, dem nachgesagt wird, nur schwer mit Vorgesetzten zurechtzukommen.

Neben Hotze und Thomas Röttgermann (Organisation) arbeitete er in der Geschäftsführung bislang gleichberechtigt. Am Montag wurde der 59 Jahre alte Hotze beim Mutterkonzern VW als Leiter des Steuer- und Zollwesens in den Ruhestand verabschiedet und steht dem VfL künftig in Vollzeit zur Verfügung. Das Verhältnis zwischen Magath und Hotze gilt als intakt. „Warum sollte ich etwas dagegen haben, wenn ein Freund Sprecher der Geschäftsführung wird?“, fragte Magath. Dennoch wird der Vorgang als Zeichen zusätzlicher Kontrolle gewertet.