Cortese Dritter bei Motorrad-WM-Auftakt
Doha (dpa) - Mit einem derartig harten Kampf hatte Sandro Cortese selbst nicht gerechnet. Um beim Motorrad-WM-Auftakt in Doha wenigstens sein Minimalziel Podium zu erreichen, musste der Berkheimer alles aus sich herausholen.
Dementsprechend befreit jubelte er nach Platz drei beim Debüt der neu geschaffenen Moto3, die die bisherige 125-Kubikzentimeter-Klasse ablöste. Zu denken gab ihm aber der Rückstand auf Premieren-Sieger Maverick Vinales (Spanien). Der hatte bei 18 zu fahrenden Runden 18 Sekunden Vorsprung.
In der Moto2-Klasse hatte der Stollberger Max Neukirchner Pech. Ein technischer Defekt machte ihm bei seinem Ansinnen, unter die besten Zehn zu kommen, einen Strich durch die Rechnung. Auf dem Weltmeistermotorrad des Vorjahres von Stefan Bradl wurde er nur 30. und damit Letzter. Den Sieg sicherte sich der Spanier Marc Marquez.
„Das war ein äußerst harter Kampf und ich musste 200 Prozent geben. Heute gaben auch die Ellenbogen mit den Ausschlag, wer als Dritter auf dem Podium steht“, sagte Cortese völlig ausgelaugt. Von der Pole Position gestartet, hatte der KTM-Pilot auch mit dem Sieg spekuliert. Doch bereits nach Runde eins war klar, dass dies nicht gelingen konnte, denn WM-Debütant Romano Fenati (Italien) legte ein Tempo vor, das nur noch der spätere Sieger Vinales mitgehen konnte.
„Das war höllisch. Die FTR-Hondas scheinen ein sehr gutes Handling vor allem im Kurvenausgang zu haben. Dort habe ich viel Zeit verloren“, klagte Cortese und kündigte an, bis zum nächsten Grand Prix in drei Wochen im spanischen Jerez seine Hausaufgaben erledigen zu wollen. „Da müssen wir viel arbeiten, um den Rückstand zu minimieren. Ich bin mir aber sicher, dass wir das im Saisonverlauf hinbekommen.“
Geknickt war Neukirchner. Eine abgebrochene Schraube am Schalthebel kostete ihn den sicheren zwölften Platz. „So etwas passiert. Heute war es ein Fehler der Mechaniker, doch den größeren habe ich am Samstag gemacht“, sagte der Sachse und meinte damit seinen Sturz in der letzten Minute des Qualifyings, als er die Kalex-Honda zerschrottet hatte. „Ich habe den Mechanikern viel Arbeit bereitet und die Sache mit der Schraube war mit Sicherheit eine Nachwirkung“, bemerkte Neukirchner. „Mit Platz sechs in der Qualifikation und auch dem zwölften Rang bis zum Missgeschick hat er gezeigt, wozu wir fähig sein können“, sagte Teamchef Stefan Kiefer.