Formel 1 Darüber wird im Fahrerlager in Singapur auch noch gesprochen
Singapur (dpa) - Runde 14 im WM-Duell Sebastian Vettel vs. Lewis Hamilton: Der Zweikampf zwischen dem deutschen Ferrari-Piloten und dem britischen Mercedes-Fahrer, die Nummer zwei im Klassement gegen die Nummer eins, steht sportlich im Vordergrund des Großen Preises von Singapur.
Doch es gibt noch anderes, über das im Formel-1-Fahrerlager an der Marina Bay geredet wird.
SAUNABEKENNTNISSE
Knapp 30 Grad noch am Abend, dazu eine Luftfeuchtigkeit von über 70 Prozent. Singapur bringt die Fahrer mächtig ins Schwitzen, in den Cockpits steigen die Temperaturen auf bis zu 60 Grad. Max Verstappen von Red Bull verstärkte zur Vorbereitung eigens das Training bei entsprechenden Temperaturen, erhöhte die Zahl der Sauna-Gänge. Estaban Ocon von Force India stellte sich sogar den Heimtrainer in die Schwitzkammer.
TRENNUNG I
Es hat nicht sollen sein. Knapp drei Jahre haben Honda und McLaren es nun versucht. Die sportliche Dauererfolglosigkeit führt zum Ende der Partnerschaft nach dieser Saison. Siege wollten sie einfahren, wie zu früheren gemeinsamen, ruhmreichen Zeiten. Das Auto wurde dieses Jahr sogar eigens im Retro-Orange-Look lackiert. Titel sollten her. Nichts gelang. Der Honda-Motor war und ist einfach zu schwach. Honda muss gehen, wechselt zu Toro Rosso, Renault soll kommen. Die Bestätigung dafür wird an diesem Freitag erwartet.
Trennung II
Sie soll nach der nächsten Saison bevorstehen. Nach vielen gemeinsamen Jahren haben sich Renault und Red Bull auseinandergelebt. Die Erfolge, angeführt von Sebastian Vettel von 2010 bis Ende 2013 mit allein vier Fahrer-Weltmeistertiteln, sind schon lange Geschichte. Dass Red Bull gern und vor allem immer wieder öffentlich den Hersteller wegen des Motors für die nachfolgenden Schwächephasen und Rückschläge verantwortlich machte, wurmte die Franzosen schon lange. Dass Red Bull sich nächstes Jahr erstmal anschauen wollte, wie der Honda-Motor im Wagen von Dietrich Mateschitz' B-Team Toro Rosso so läuft und dann über den Antrieb für 2019 angeblich entscheiden wollte, war den Renault-Chefs zuviel.
TREUE I
Fernando Alonso will erst die McLaren-Entscheidungen abwarten, dann will er darüber befinden, wie es mit ihm weitergeht. Er kokettiert auch in Singapur wieder mit vielen Möglichkeiten, die sich ihm bieten - nicht nur beschränkt auf die Formel 1. Doch hat die Königsklasse des Motorsports, in der er 2005 und 2006 den Titel gewann, oberste Priorität. Gewinnen will er, nicht nur mitfahren. Auf seinen 33. Grand-Prix-Erfolg wartet Alonso aber seit Mai 2013, als er sein Heimrennen gewann. Die neue Liaison zwischen Renault und McLaren dürfte ihn zum Bleiben bewegen - mit Renault gewann der mittlerweile 35-Jährige Spanier seine beiden Titel.
TREUE II
Jolyon Palmer will nicht gehen. Der erfolglose britische Teamkollege von Nico Hülkenberg bei Renault ist sich sicher: „Ich habe noch sieben Rennen zu fahren.“ Er widerspricht damit zumindest den Spekulationen, das Rennen in Singapur könnte schon sein vorerst letztes sein. Hartnäckig halten sich die Gerüchte, dass im Zuge der Motorenparter-Wechsel-Saga der jetzige Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz Junior schon beim Rennen in Malaysia in gut zwei Wochen im Renault-Cockpit sitzen könnte.
TREUE III?
Eines will Felipe Massa nicht: Nur bei Williams bleiben, weil das den Sponsoren passt. Der 36 Jahre alte Brasilianer, der Ende der vergangenen Saison schon mal von der Formel 1 zurückgetreten, durch den Wechsel von Valtteri Bottas zu Mercedes aber reaktiviert worden war, erwartet die Entscheidung über seine Zukunft schon bald. 263 Mal wurde er für einen Grand Prix schon gemeldet, viele kommen womöglich nicht mehr in der Formel-1-Vita des elfmaligen Renngewinners hinzu.