Deutsche Motorrad-Piloten ohne Podest in Le Mans

Le Mans (dpa) - Jonas Folger verzockte sich bei der Reifenwahl, Stefan Bradl stürzte zum dritten Mal in dieser Saison - nur Sandro Cortese jubelte in Le Mans über die ersten WM-Punkte.

Beim Motorrad-WM-Lauf von Frankreich war Platz vier für Folger in der Moto3-Klasse die beste Platzierung des Wochenendes auf einer Strecke, die lange Zeit zu den Lieblingspisten deutscher Fahrer zählte.

„Ich habe mich eindeutig bei der Reifenwahl vergriffen“, gestand Folger selbstkritisch. Er hatte sichfür einen weicheren Hinterreifen als die Konkurrenten entschieden und wurde dafür ab Rennmitte deftig abgestraft. Bis dahin hatte der Schwindegger mit seiner Kalex-KTM die Konkurrenz im Griff, führte rundenlang das Rennen an. Ein Fahrfehler in der zwölften Runde machte dann alle Podesthoffnungen zunichte.

„Ich bin in einer Kurve geradeaus gefahren, musste mich dann auf Position vier einordnen und hatte gehörigen Rückstand. Bei der Aufholjagd habe ich dann den Reifen völlig ruiniert“, erzählte der 19-Jährige und ergänzte: „Ich hatte dann keinen Grip mehr, das Vertrauen zum Bike war völlig dahin. Es ging nur noch darum, sitzenzubleiben.“ So konnte er nicht um den Sieg mitfahren, den sich schließlich der Spanier Maverick Vinales holte. Philipp Öttl aus Ainring gewann als 15. seinen ersten WM-Punkt in dieser Saison.

Schadensbegrenzung betrieb Stefan Bradl in der Königsklasse MotoGP. Der Honda-Pilot stürzte zum dritten Mal in dieser Saison, hielt aber diesmal seine Maschine fest und setzte das Rennen fort. Am Ende kam Platz zehn heraus. Der Sieg ging an den Spanier Daniel Pedrosa.

Einzig Sandro Cortese war zufrieden - und das trotz Platz 13. Es waren die ersten WM-Punkte in der Moto2-Klasse für den Moto3-Weltmeister der vergangenen Saison. „Ich freue mich riesig über die Punkte, nachdem es in den ersten drei Rennen noch sehr, sehr zäh gegangen war“, bemerkte der Berkheimer. Anfangs versuchte er, sich aus den Positionskämpfen herauszuhalten. „Dann bin ich immer schneller geworden.“ Seine Aufholjagd bremste lediglich der einsetzende Regen und der damit verbundene Rennabbruch. „Schade, vielleicht wäre es noch etwas weiter nach vorn gegangen“, sagte Cortese. Marcel Schrötter wurde 14. beim Sieg von Scott Redding aus Großbritannien.