DTM: Mortara erlöst Audi auf Norisring - Mercedes sauer
Nürnberg (dpa) - Edoardo Mortara lies sich für den ersten Audi-Sieg auf dem Norisring seit 14 Jahren feiern - bei Mercedes dagegen herrschte Frust. Denn bis zur 20. Runde sah alles nach dem nächsten souveränen Schwaben-Erfolg auf dem Stadtkurs aus.
Doch dann kam Audi-Routinier Mattias Ekström, räumte Spitzenreiter Christian Vietoris von der Strecke und beendete neben seinem eigenen auch das Rennen von Robert Wickens. Der Kanadier musste seine Gesamtführung deswegen an Mortara abgeben - und war entsprechend sauer: „So zu fahren, das ist inakzeptabel“, schimpfte Wickens in der ARD.
Bester Mercedes-Fahrer in der Tageswertung war in der Folge Paul Di Resta auf Rang drei. Vierter wurde Marco Wittmann im BMW vor seinem Markenkollegen Bruno Spengler. Vietoris musste sich auf Rang zehn mit einem Zähler zufrieden geben.
DAS RENNEN
Vietoris berichtete vor dem Start von Problemen mit der Kupplung, kam dann aber gut weg. In Kurve eins ging Ekström zwar am Mercedes-Mann vorbei, doch der konterte im Schöller-S und führte das Feld auf der mit 2,3 Kilometern kürzesten Strecke im DTM-Rennkalender weiter an. Weil Wickens kurz darauf Ekström Rang zwei abluchste, lief alles auf ein Nachmittag nach dem Geschmack von Mercedes hinaus. Bis zur 20. Runde. Danach war Mortara plötzlich Erster - aus diesem Grund:
DER AUFREGER
Bei einem Überholversuch gegen Wickens verbremste sich Ekström und krachte dabei ins Heck von Spitzenreiter Vietoris. Für Wickens und Ekström war das Rennen vorbei, Vietoris fiel weit zurück. „Für Vietoris tut mir das leid, er hatte damit nichts zu tun“, sagte Ekström nach dem fragwürdigen Manöver in der ARD, sah die Schuld aber auch bei Wickens. Der habe seine Linie verlassen, was Ekström angeblich Bremswirkung gekostet haben soll. „Der verhält sich wie ein Baby. Wenn er mich beschuldigt, ist er ein Idiot“, lautete Wickens Replik auf Ekströms Vorwürfe.
SERIE I
Audi bezeichnet die Veranstaltung auf dem Norisring gerne als Heimrennen - der letzte Sieg aber datierte bis zum Samstag aus dem Jahr 2002. Diese Serie zumindest ist nun beendet.
SERIE II
Der wahre Hausherr auf dem Stadtkurs war über Jahre Mercedes. Bis zum Samstag waren die Schwaben seit 2003 ungeschlagen. Verursacht durch den unnötigen Crash ist diese Dominanz nun vorbei.
DIE AUSSICHTEN
Mercedes wird die Kraftverhältnisse auf dem Norisring am Sonntag wieder geraderücken wollen. Die Leistungsfähigkeit dazu ist da. Zudem sind die Schwaben wegen der Zusatzgewichte in der Qualifikation leichter als die Konkurrenz und haben dadurch einen Vorteil. Ekström muss als Strafe in der Startaufstellung um drei Positionen nach hinten.