DTM-Pilot Ekström scheitert mit Berufung

Frankfurt/Main (dpa) - Ein unerwartetes Urteil in der Wasser-Affäre um Audi-Pilot Mattias Ekström hat für das erste DTM-Rennen ohne offiziellen Sieger seit 29 Jahren gesorgt.

Das Berufungsgericht des Deutschen Motor Sport Bundes bestätigte zwar die Disqualifikation des Schweden, der nach dem Stadtrennen in Nürnberg vor drei Wochen Wasser in die Hosentaschen gekippt bekommen und damit gegen die Regeln verstoßen hatte. Allerdings habe sich der zweifache DTM-Champion dadurch keinen Wettbewerbsvorteil verschafft, entschieden die Juristen. Die anderen Piloten rücken deswegen nicht nach.

Mercedes-Fahrer Robert Wickens, der seit der Disqualifikation von Ekström zunächst als Sieger des fünften Saisonlaufs geführt worden war, ist deswegen wieder Zweiter und muss weiter auf den ersten Sieg seiner Karriere im Deutschen Tourenwagen Masters warten.

„Da es in diesem Fall keinen Wettbewerbsvorteil gab, da sowohl Fahrer als auch Fahrzeug nicht unter dem Mindestgewicht lagen, gibt es keinen Sieger am Norisring“, sagte DMSB-Sprecher Michael Kramp der Nachrichtenagentur dpa in Frankfurt/Main. Sowohl Ekström als auch sein Audi A5 waren deutlich schwerer als unbedingt notwendig. Ekström habe seinen Sieg daher „unter sportlich einwandfreien Bedingungen erzielt“, hieß es in einer DMSB-Mitteilung. Ein Verstoß gegen die Parc-fermé-Regeln liege aber vor.

„Wir respektieren und akzeptieren im Sinne des Sports die Entscheidung des DMSB-Berufungsgerichts“, sagte Audi-Sprecher Jürgen Pippig. Darüber hinaus wollte der Autobauer aus Ingolstadt die Entscheidung nicht weiter kommentieren.

Erstmals seit 1984 und zum zweiten Mal überhaupt in der Geschichte der DTM hat ein Wertungslauf damit keinen offiziellen Gewinner. Vor 29 Jahren hatte Harald Grohs (BMW) gegen das technische Reglement verstoßen. Dass der Sieger eines DTM-Rennens disqualifiziert wurde, gab es zuletzt 2004. Gary Paffett (Mercedes) hatte auf dem Lausitzring im Ziel zu wenig Benzin im Tank. Profiteur vor neun Jahren: Ekström.

Nun geht der 35-Jährige, der am Tag des Rennens in Nürnberg Geburtstag hatte, mit 20 Punkten als Zehnter der Gesamtwertung in den sechsten Saisonlauf in Russland. Mit den zusätzlichen 25 Punkten vom Norisring wäre Ekström Fünfter gewesen. Auf die Reihenfolge der besten drei Fahrer dieser Saison hatte die Entscheidung vom Dienstag aber keinen Einfluss.

Lediglich die Punktestände haben sich verschoben. Vor dem Rennen auf dem „Moscow Raceway“ am Sonntag in Russland liegt weiter Audi-Pilot Mike Rockenfeller in Führung (69 Punkte). Auf Rang zwei folgt Titelverteidiger Bruno Spengler (67) im BMW vor dem besten Mercedes-Fahrer Christian Vietoris als Dritter (55).