DTM plant Rennen in China und Ableger in den USA

Nürnberg (dpa) - Die DTM möchte noch internationaler werden. Neben der Kooperation mit der japanischen Super-GT und dem angestrebten US-Ableger des Deutschen Tourenwagenmasters konkretisieren sich auch die Pläne für ein Stadtrennen in China.

Für den bereits im kommenden Jahr angedachten Meisterschaftslauf in der Volksrepublik möchte DTM-Chef Hans Werner Aufrecht den Rennkalender vergrößern.

„Ich wünsche mir, dass wir im nächsten Jahr elf statt zehn Rennen haben“, sagte der Vorsitzende des DTM-Rechteinhabers und -vermarkters ITR am Rande des fünften Saisonlaufs auf dem Nürnberger Norisring. Allerdings müssten die Hersteller Audi, BMW und Mercedes einem elften Rennen noch zustimmen.

Mit dem Promoter, der bereits die beiden DTM-Auftritte in Shanghai 2004 und 2010 betreut habe, habe man einen Dreijahresvertrag plus Option für zwei weitere Jahre unterschrieben. Neben der Millionen-Metropole seien auch die Hauptstadt Peking und Guangzhou eine Option.

Im geplanten amerikanischen DTM-Ableger sollen nach Angaben von Aufrecht „mindestens sechs“ Hersteller an den Start gehen. Mit Ford und Cadillac gebe es Gespräche, „bei den deutschen Herstellern ist es relativ klar, dass sie in Japan und den USA fahren werden“, sagte er. Start der noch namenlosen US-Version ist frühestens 2015. Nach Angaben von Grand-Am-Präsident Ed Bennett haben auch die Marken Nissan und Dodge Interesse: „Die beobachten die Entwicklung genau.“

Der Präsident von Nissans Motorsportabteilung Nismo, Shoichi Miyatani, betonte indes, ohne amerikanische Hersteller habe die US-Version keine Chance. „Wir brauchen auf jeden Fall die US-Marken“, sagte er am Sonntag. Ob und wann Nissan mit eigenen Fahrzeugen auch an der DTM teilnehme, sei bislang noch unklar. Die Aussagen von Nismos Motorsportchef Jerry Hardcastle, der der DTM in einem Interview vor einem Monat jegliche Marketingattraktivität für Nissan abgesprochen hatte, seien aber dessen persönliche Meinung.

Die japanische Super-GT übernimmt bereits 2014 das technische Reglement des Deutschen Tourenwagen Masters und will im August die neuen Rennwagen von Nissan, Toyota und Honda vorstellen. „Es ist erstmals gelungen, eine weltweite Akzeptanz für ein Reglement zu bekommen“, meinte Aufrecht mit Blick auf die interkontinentale Zusammenarbeit.

In einer „Steering Committee“ genannten Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Deutschland, den USA und Japan, soll das Regelwerk nun weiterentwickelt werden. Ziel sei, 2017 ein absolut identisches Reglement zu haben. Momentan gelten in Japan noch andere Bestimmungen für die Motoren. Mittelfristig sollen die besten Fahrer aller drei Serien dann eine Art Saisonfinale austragen.