Formel 1 wie in Wembley - Fahrer sind begeistert

Mexiko-Stadt (dpa) - Es ist wie Formel 1 im Wembleystadion: Das Rennen in Mexiko hat das Zeug zum Klassiker. Die einzigartige Kulisse auf dem Autodrómo Hermanos Rodriguez begeisterte die Fahrer bereits vor den ersten Runden.

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„Schon im Simulator und auf Bildern sah es ziemlich großartig aus“, betonte Weltmeister Lewis Hamilton. Am Freitag bekamen der Dreifach-Champion von Mercedes und seine Kollegen dann einen Vorgeschmack auf das, was sie stimmungsmäßig beim Rennen am Sonntag (20.00 Uhr MEZ) erwarten wird.

Die Tribünen entlang der mit 4,304 Kilometer recht kurzen Strecke waren schon am Vormittag beim ersten Freien Training sehr gut besucht. „Die Atmosphäre am Wochenende wird fantastisch. Das müssen wir als erstes einfach mal genießen“, meinte McLarens Fernando Alonso.

Das Rennen dürfte ausverkauft sein. In der Stadt sind die Rennsport-Leidenschaft und die Freude über die Rückkehr der Formel 1 nach Mexiko spürbar. Von riesigen Werbe-Plakaten lächeln diverse Piloten. Und schon am Donnerstag drängelten sich Fans entlang der Boxengasse. Die Begeisterung ist einfach riesengroß. „Das ist für uns Fahrer immer etwas besonderes“, meinte Ferrari-Star Sebastian Vettel.

Etwas ganz besonderes ist aber vorm allem der Gänsehaut-Sektor kurz vor der Zielgeraden. 26 000 Zuschauer fasst das Baseball-Stadion durch das die Piloten rasen. „Ich habe mexikanische Freunde, mit denen ich Weihnachten verbringe, ich kenne daher die Stimmung der Mexikaner. Ich denke, es wird eines der großartigsten Wochenenden“, meinte Hamilton.

Im Gegensatz beispielsweise zu Formel-1-Stationen wie Bahrain oder Abu Dhabi hat Mexiko eine Rennfahrer-Tradition. Der Kurs ist benannt nach den Brüdern Pedro und Ricardo Rodríguez. Beide waren Renn-Helden in ihrem Land. Beide starben bei Unfällen. Ricardo sogar auf eben diesem Kurs, der seit 1962 ihren Namen trägt.

Bei aller Euphorie für die Strecke in unmittelbarer Nachbarschaft zum Flughafen, bekamen die Fahrer aber auch schon einen Vorgeschmack auf die größte Herausforderung: Die dünne Luft in über 2200 Metern über dem Meeresspiegel.

„Bei hoher Intensität ist es so, dass der Körper viel mehr arbeiten muss“, erklärte Hamiltons Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg. Der Puls geht hoch, die Muskeln brauchen Sauerstoff. „Das wird schon eine Rolle spielen im Rennen, auch wenn die Strecke einfach ist“, meinte der WM-Dritte zu den Bedingungen, die es auf keiner anderen Strecke gibt. Die bislang höchstgelegene ist das Autódromo José Carlos Pace in Sao Paulo - auf rund 800 Metern.

„Es wird eine spannende Erfahrung, zu sehen wie sich das Auto fahren lässt aufgrund der dünnen Luft“, meinte Vettel. An Leistung dürfte die neue Generation der Turbo-Triebwerke wenig verlieren. Stattdessen werden auf der weit über einen Kilometer langen Zielgeraden sogar Höchstgeschwindigkeiten von 360 Sachen erwartet. „Die Veränderungen sind für die Autos größer als für die Menschen“, meinte Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen vor allem mit Blick auf die Aerodynamik der Wagen.

Zuletzt wurde 1992 auf dem Kurs gefahren. Damals gewann Nigel Mansell, Michael Schumacher, der spätere Rekordweltmeister, wurde Dritter und feierte seinen ersten Podestplatz in der Formel 1.