Alonso: Müssen es Vettel schwerer machen

Greater Noida (dpa) - Nach dem endgültigen WM-K.o. dachte Fernando Alonso unweigerlich an das nächste Jahr. Was bleibt dem stolzen Spanier und seinem wieder einmal von Formel-1-Dauersieger Sebastian Vettel demoralisierten Ferrari-Team auch anderes übrig?

Greater Noida (dpa) - Nach dem endgültigen WM-K.o. dachte Fernando Alonso unweigerlich an das nächste Jahr. Was bleibt dem stolzen Spanier und seinem wieder einmal von Formel-1-Dauersieger Sebastian Vettel demoralisierten Ferrari-Team auch anderes übrig?

„Wir müssen anfangen, uns auf das nächste Jahr zu konzentrieren und versuchen, es ihm schwerer zu machen“, meinte ein gefasster Alonso nach seiner siebten titellosen Saison in Serie.

Während Vettel nach dem Coup von Indien zur Belohnung kurz in seine Wahlheimat Schweiz jettete, machte sich Alonso schon auf den Weg nach Abu Dhabi zum nächsten Grand Prix. Über den Wolken Dubais verschickte der Weltmeister von 2005 und 2006 einen Schnappschuss seiner Durchreise. Sightseeing ist im Emirat aber nicht angesagt.

Ferrari hat im Kampf um die Titel in Fahrer- und Konstrukteurswertung nichts mehr zu melden. Diese schnappte sich zum vierten Mal nacheinander Red Bull. Für die Scuderia und ihren 32 Jahre alten Starfahrer geht es zwar nur noch um den Status des „Besten vom Rest“, wie es Mercedes-Pilot Nico Rosberg am Rande des Großen Preises von Indien formulierte. Aber das bringt Millionen.

In den letzten drei Saisonrennen muss die Scuderia also noch einige Punkte einfahren, um die Silberpfeile von Rang zwei in der Teamwertung zu verdrängen. Immerhin: Der Abstand ist nicht groß. Beide Teams trennen gerade einmal vier Zähler.

Platz zwei - für Alonso und Ferrari kann das nicht mal wie ein Trostpreis klingen. Zu oft mussten sie das in vergangenen Jahren schon hören. Ändern kann das enttäuschte Gespann aber in dieser Saison nichts mehr am Status Quo. Man steckt sich 2013 kleine Ziele. „In Abu Dhabi müssen wir uns verbessern, wenn wir Mercedes in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft überholen wollen“, stellte Alonso fest, der sich seit seinem Wechsel 2010 vom strauchelnden Renault-Team zu Ferrari nun schon zum dritten Mal mit dem Platz des ersten Verlierers begnügen muss.

Indien lief gar nicht für ihn. Trotz mathematischer Minimalchance auf den Titel durfte der Asturier bestenfalls wenige Momente von einer weiteren Fristverlängerung vor dem WM-K.o. träumen. Schon kurz nach dem Start kollidierte er mit Vettels Teamkollege Mark Webber und machte sich seinen Ferrari-Frontflügel kaputt. Immerhin fuhr sein zum Saisonende für Rückkehrer Kimi Räikkönen scheidender Teamkollege Felipe Massa als Vierter Zähler für den ersehnten zweiten Rang in der Team-Wertung ein.

Trotz seines eigenen Pannen-Rennens fällt Alonso das Lob für seinen WM-Dauerwidersacher Vettel nicht schwer. „Sie waren sehr stark, sehr dominant, vor allem in der zweiten Hälfte der Saison, deshalb verdienen sie es, Weltmeister zu sein“, musste der Spanier neidlos anerkennen. Auch Massa verneigte sich vor der Leistung Vettels. „Er ist ein fantastischer Fahrer“, sagte er über den an der Formel-1-Spitze thronenden Vierfach-Weltmeister. Da will auch Alonso wieder hin. Aber bestenfalls erst nächstes Jahr.