Auszüge aus den 72 Ferrari-Botschaften für Schumacher
Berlin (dpa) - 72 Grußbotschaften hat der Formel-1-Rennstall Ferrari auf seiner Homepage seit dem 16. Januar für den verunglückten Michael Schumacher veröffentlicht.
Mitarbeiter, ehemalige Kollegen und auch Fans durften Nachrichten für den einstigen Ferrari-Star auf der Homepage der Scuderia unter der Rubrik #ForzaMichael hinterlassen.
Die dpa dokumentiert Auszüge aus einigen Genesungswünschen. 72 war die Anzahl von Schumachers Grand-Prix-Siegen im Ferrari.
Piero Ferrari (Sohn von Firmengründer Enzo Ferrari): „Du hast uns so oft begeistert, uns große Freude gebracht, aber der größte Moment kommt erst noch: Dich hier in Maranello wieder zu sehen, um Deine zweite Familie zu treffen, die Ferrari-Familie.“
Rossella Giannini (genannt „Mamma Rossella“, Betreiberin des „Ristorante Montana“): „Jedes Mal, wenn ich Deine Nachrichten lese, die Du zu uns zu Weihnachten geschickt hast, zerreißt es mir das Herz. Ich habe Dir so viel zu erzählen. Du weißt, dass hier immer ein Tisch für Dich frei ist.“
Adriano Casolari (Motoringenieur): „Ich war an Deinem ersten Testtag für Ferrari da, und als wir um sieben Uhr morgens ankamen, warst Du schon an der Strecke und hast auf uns gewartet. Nun ist es an uns, auf Dich zu warten, dass Du so bald wie möglich zurückkommst.“
Pino Allievi (italienischer Formel-1-Journalist): „Michael, das Leben braucht Dich und wir warten auf Dich!“
Damon Hill (Mitte der 90er Jahre größter Rivale Schumacher): „Michael hat mehr Rennen und Weltmeisterschaften in der Formel 1 gewonnen als jeder andere, gegen Michael in einem Showdown um die WM anzutreten hat dir ein für alle Mal gezeigt, wo du als Fahrer stehst. Ich bin dankbar, einige epische Duelle gegen Michael gefahren zu sein. (...) Manchmal hast Du mich (auch) verärgert, Michael, mit den Sachen, die Du gesagt hat. Und ich hab Dich wahrscheinlich auch verärgert, als ich Dir reingefahren bin. All das spielt nun keine Rolle. Alles was zählt, ist, dass Du dich wieder erholst und zu seiner Familie kommst.“
Felipe Massa (ehemaliger Teamkollege bei Ferrari): „Lieber Michael, mein großartiger Freund, Du hast mir so sehr in meiner Karriere geholfen, ich bete jeden Tag für Dich.“
Niki Lauda (ehemaliger Ferrari-Pilot, dreimaliger Weltmeister): „Michael, ich verfolge Deine Situation jeden Tag und ich bin jeden Tag bei Dir.“
Rory Byrne (Ingenieur): „Die Menschen, die Dich kennen, wissen was für ein fürsorglicher Mensch Du bist. Ich werde nie den Moment vergessen, als Du vor 15 Jahren an einem kalten Januar-Tag das neue Auto getestet hast. Als das Licht gegen Abend schwächer wurde, hast Du auf der Geraden in Fiorano auf eine letzte Serie von Tests gewartet. Und wir warteten auf ein paar Software-Updates, die installiert werden mussten. Jeder war absolut konzentriert, dass die Testvorbereitung perfekt läuft, als ich Dich übers Radio sagen hörte: „Kann jemand den Mechanikern hier Jacken bringen, ihnen wird kalt“.“
Daniele Dallera (italienischer Journalist): „Ein Lächeln war nicht täglicher Bestandteil des öffentlichen Michael Schumacher. (...) Für uns Fans reichte das Lächeln, dass er mit seinen Siegen in Rot in unsere Gesichter gebracht hat. Daneben werde ich nie ein ganz besonderes Lächeln vergessen, weil es so überraschend und voller Emotionen war, als er einen guten Journalisten im Krankenhaus besuchte, der selbst sein schwerstes Rennen absolvierte. Michael Schumacher, Herz und Klasse.“
Eddie Jordan (erster Teamchef von Schumacher): „Silverstone (1)991, Deine erste Formel-1-Fahrt: einfach erstaunlich, niemals vergessen. Werd' gesund, Michael, greif weiter an.“
Flavio Briatore (zweiter Teamchef von Schumacher): „Michael, ich erinnere mich noch an die lange Nacht, in der wir alle zusammen in der Villa d'Este mit Eddie (Jordan) und Bernie (Ecclestone) verhandelt haben. Danach ist viel passiert, nicht wahr! Du bist immer vorwärtsgegangen, Jahr für Jahr, hast mehr und mehr Titel gewonnen. Jetzt möchte ich Dich so bald wie möglich umarmen, so wie nach einem Grand-Prix-Sieg.“
Bernie Ecclestone (Formel-1-Geschäftsführer): „Es war eine lange Nacht, Eddie Jordan davon zu überzeugen, Dich aus seinem Vertrag zu lassen und Flavio, Dich zu nehmen. Aber abgesehen von meinem Schlafmangel hat es gut geklappt und ich war sehr stolz, es hinbekommen zu haben. Ich bin schon immer einer Deiner großen Fans, also lass mich nicht im Stich.“
Luca di Montezemolo (Ferrari-Präsident): „Michael, meine Gedanken sind immer bei Dir, mit großer Zuneigung! Jeder bei Ferrari verfolgt, was mit dir passiert, so wie sie es sonst von der Box aus gemacht haben, bei so vielen Grand Prix, die Du für uns gewonnen hast. Und ich bin mir genauso sicher, dass Du auch diesen wichtigen Kampf gewinnen wirst.“