Rosberg rechnet sich in Malaysia gute Siegchancen aus
Sepang (dpa) - Der ständige Vergleich mit seinem Papa Keke passt Nico Rosberg sichtlich nicht. „Ich verstehe, dass das interessiert“, sagte der Mercedes-Pilot leicht genervt vor dem Großen Preis von Malaysia.
„Ich bin stolz darauf, was mein Vater erreicht hat. Aber ich vergleiche mich nicht mit ihm und konzentriere mich auf mich selbst.“
Aber spätestens nach dem zweiten Lauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft könnten derartige Fragen wiederaufkommen. Wenn Australien-Sieger Rosberg erneut gewinnt, glücken ihm nicht nur erstmals zwei Grand-Prix-Erfolge hintereinander, er würde in dieser Statistik auch mit seinem Vater gleichziehen. Der Weltmeister von 1982 kam auf insgesamt fünf Siege.
Möglicherweise mag Nico den regelmäßigen Bezug auf seinen Vater auch deshalb nicht, weil Keke Rosberg für seine Erfolge wesentlich weniger Rennen benötigte und dem Sohn der Titel-Triumph noch fehlt. Läuft es für den Junior aber weiter so gut, könnte er in diesem Jahr bei der wichtigsten Bestmarke mit dem Papa gleichziehen.
Vor dem Großen Preis von Malaysia gibt sich Nico Rosberg zurecht sehr selbstbewusst. „Ich bin optimistisch, dass ich gewinnen kann“, sagte er völlig entspannt und cool vor der mörderischen Hitzeschlacht. „Wir sind aktuell die Schnellsten. Das ist fantastisch.“ Weder der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel im Red Bull noch Ferraris Champions-Duo Fernando Alonso und Kimi Räikkönen scheinen derzeit in der Lage, Auftaktsieger Rosberg und seinem Silberpfeil gefährlich werden zu können.
„Wir wissen nicht, wie es läuft“, sagte der neben Rosberg sitzende Räikkönen leicht resigniert bei der offiziellen Pressekonferenz des Internationalen Automobil-Verbandes FIA auf dem Sepang International Circuit. „Wir wollten in Australien ein ganz anderes Resultat.“ Weit abgeschlagen hinter dem strahlenden Rosberg war der Finne beim Großen Preis von Australien auf Rang sieben gelandet. Der Spanier Alonso wurde Vierter. „Das war nicht der ideale Start“, sagte Räikkönen.
Rosberg sprach dagegen bestens gelaunt von einem „fantastischen Start“. Das Team habe mit all den neuen Regeln „einen tollen Job“ in Melbourne gemacht. „Es sieht so aus, dass wir einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen haben“, untertrieb der 28 Jahre alte gebürtige Wiesbadener die derzeitige Dominanz der Silberpfeile. Locker und leicht hatte er in Australien gewonnen. „Die Ferien waren dank des Siegs schön“, sagte er zu seinem Kurztrip nach Bali. Und auch beim üppingen Show-Programm in Kuala Lumpur mit Demorunden im silbernen Renner, Tauchen im Haifischbecken oder Rischka-Fahren wirkte der Blondschopf völlig entspannt.
Kein Wunder, dass Rosberg nach seinem souveränen Sieg und den viel versprechenden Testfahrten zuvor - im Gegensatz zu etlichen Konkurrenten - kein Problem mit den neuen Autos und Turbo-Triebwerken hat. „Das ist gut für die Formel 1“, begrüßte er leicht grinsend die radikalen Regelreformen und erinnerte an Vettels erdrückende Vorherrschaft mit vier WM-Titeln. „In den letzten Jahren gewann immer der gleiche Kerl.“